Josef Masopust 9. Februar 1931 Geburtsort: Strimice, Tschechoslowakei
Als Josef Masopust im Mai 1962 in einem chilenischen Hotel eincheckte, wurden sowohl sein Vor- als auch sein Nachname falsch geschrieben. Aber wenn der tschechoslowakische Mittelfeldspieler auch mit einer falschen Identität bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft ankam, so wussten doch alle, wer er war, als er mit dem Rest seiner Nationalmannschaft den Rückflug nach Prag antrat.
Denn zu diesem Zeitpunkt hatte sich Masopust bereits von einem nationalen Bösewicht - wegen seiner erzwungenen Präsenz in einer vom kommunistischen Regime ins Leben gerufenen Armeemannschaft - zu einer Ikone seines Landes gewandelt. Schließlich hatte er das Außenseiterteam von Nationaltrainer Rudolf Vytlacil ins Finale des Wettbewerbs katapultiert und für eine weitere Riesenüberraschung gesorgt, als er seine Mannschaft gegen die scheinbar übermächtigen Brasilianer in Führung brachte.
Tore von Amarildo, Zito und Vava sorgten dann allerdings dafür, dass der Tschechoslowakei im letzten Kapitel ihrer märchenhaften WM-Geschichte das "Happy End" verwehrt blieb. Allerdings hatte der Ritter genug erreicht, um Joseph Masapost in Vergessenheit geraten zu lassen. Josef Masopust war hingegen ein Name, über den Ferenc Puskas, Djalma Santos und Pelé begeistert sprechen würden. Außerdem wurde der Tschechoslowake zu Europas Fussballer des Jahres gewählt und setzte sich bei der Wahl gegen den großen Eusebio durch.
1962 war allerdings nur das "Wunderjahr" in seiner herausragenden Karriere. Josef Masopust wurde 1931 als ältestes von sechs Kindern in Strimice, einem Dorf nahe der westdeutschen Grenze geboren. Die Familie lebte in bescheidenen Verhältnissen. Masopust entwickelte schon als Kind eine Vorliebe für den Fussball. Damals kickte er den Ball in seinem Heimatdorf vor der Bilderbuchkulisse zweier Bergketten. Zunächst einmal träumte er davon, in die Fußstapfen von Josef Bican zu treten, dem berühmten tschechischen Torjäger der damaligen Zeit, für den auch sein Vater, ein Bergmann, sich begeisterte. Aber dann annektierte Hitler 1938 das Sudetenland, und sein Vorhaben schien unter einem schlechten Stern zu stehen.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs bot sich dann aber doch noch die Gelegenheit, seinen Plan weiter zu verfolgen. Zu diesem Zwecke heuerte er 1945 in der Nachwuchsabteilung des örtlichen Klubs Uhlomost Most (heute Banik Most) an. Masopust war nicht nur ein unermüdlicher Kämpfer, sondern verfügte zudem über viel Spielübersicht, profilierte sich beim Tackling und war außerdem ein wahres Genie am Ball. Er verstand sich hervorragend darauf, Gegnern geschickt auszuweichen und überzeugte zudem noch mit präzisen Hereingaben. All diese Fähigkeiten bewogen einen seiner Trainer dazu, ihn Teplice zu empfehlen, einem Klub, der gerade in die erste tschechoslowakische Liga aufgestiegen war. Teplice schickte auch sogleich einen Talentsichter los, der den damals 18-Jährigen unter die Lupe nehmen sollte. Masopust wünschte sich ein Probetraining und bekam noch etwas Besseres: einen Vertrag.
Lange sollte er jedoch nicht bei Teplice spielen. ATK Prag (ab 1956 Dukla Prag), ein vom kommunistischen Regime ins Leben gerufener Armeeverein, wollte den Nachwuchsstar des tschechoslowakischen Fussballs in seinen Reihen haben. Und was dieser Klub wollte, bekam er auch. Eigentlich mussten die Vereine sich damals aus den unteren Ligen den Weg nach oben in die erste Liga erkämpfen, aber ATK wurde direkt nach der Gründung im Jahre 1948 in die Eliteliga eingegliedert. Außerdem pickten sich die Verantwortlichen des Klubs die Soldaten heraus, die sie haben wollten, und sämtliche Gegner wurden instruiert, ihre Stars auf Verlangen von ATK freizugeben.
Das sorgte in der tschechoslowakischen Fussballgemeinde für Entrüstung. So war es ganz natürlich, dass die Fans von Sparta und Slavia Prag, den Klubs mit den größten Fangemeinden, ATK verachteten. Folglich wurde Masopust so etwas wie ein Volksfeind. Außer natürlich für die Fans von ATK. Mit Masopust, dem es nicht gestattet war, im Ausland zu spielen, bis er als 37-Jähriger schließlich zum belgischen Klub Crossing ging, holte sich der Armeeklub von 1953 bis 1966 acht tschechoslowakische Meistertitel. Bei Crossing bildete Masopust im Übrigen ein unvergleichliches Mittelfeldduo mit Svatopluk Pluskal.
Dukla feierte auch auf internationaler Ebene einige Erfolge. In der International Soccer League setzte sich der Klub 1961 auf dem Weg ins Finale gegen Roter Stern Belgrad, Rapid Wien, Monaco und Espanyol Barcelona durch. Im Finale selbst besiegte man dann den FC Everton nach Hin- und Rückspiel mit 9:2 und qualifizierte sich damit für den American Challenge Cup des nächsten Jahres. Diesen holte sich der Klub drei Jahre in Folge. Außerdem stellte Masopust 1959 in einem Freundschaftsspiel Pelé in den Schatten, als Dukla sich mit 4:3 gegen den FC Santos durchsetzte. Er brachte die Südamerikaner mit seinen Slalom-Dribblings schier zur Verzweiflung und erzielte in Mexiko zwei Tore.
"Wer auch immer der Gegner war, er war immer herausragend", so Pluskal. "Er gab den Ball nie auf, spielte Kurz- oder Doppelpässe, bis sich irgendwo eine Lücke auftat, und dann startete er durch... er strich an einem, zwei, drei Gegenspielern vorbei, die er stehen ließ, als handele es sich um Fähnchen auf einem Trainingsplatz. Er war einfach ein unglaublicher Spieler."
Aber obwohl Masopust durch Duklas Erfolg in seinem Heimatland zu einer berühmten Persönlichkeit avancierte, war er anderswo kaum bekannt. Das sollte sich in Chile ändern. 1958 in Schweden war die Tschechoslowakei noch an der ersten Hürde gescheitert, und dieses Mal stand dem Team eine noch härtere Prüfung bevor: Der amtierende Weltmeister konnte mit Stars wie Garrincha und Pelé aufwarten, und die Spanier, die vom Taktikfuchs Helenio Herrera trainiert wurden, hatten Jose Santamaria, Francisco Gento, Luis Suarez und Ferenc Puskas in ihren Reihen.
"Man sagte uns, wir sollten unsere Koffer am besten gar nicht erst auspacken, weil wir ohnehin nach der ersten Runde nach Hause fahren würden", meint Masopust rückblickend. Seinen Koffer packte er tatsächlich nicht aus, aber dafür knackte er im Auftaktspiel die spanische Abwehr. Und nach einer von Masopusts perfekten Hereingaben erzielte Josef Stibranyi schließlich den einzigen Treffer der Partie.
"Es hat mich überrascht, wie komplett er war", räumt Puskas ein. "Luis [Del Sol] war einer der besten Mittelfeldspieler, wenn es darum ging, Angriffe zu unterbinden; Suarez lieferte geniale Hereingaben und Zuspiele und Paco [Gento] konnte die Verteidiger ausspielen wie kaum ein anderer. Aber Masopust konnte das alles: den Ball erobern, passen, dribbeln und in den Strafraum eindringen. Er war ein überragender Spieler."
Masopust hielt den legendären Didi in Schach, als der Tschechoslowakei vor den Augen der staunenden Fussballwelt ein torloses Unentschieden gegen Brasilien gelang. In dieser Partie zeigte er seine ganze Klasse - sowohl in spielerischer als auch in persönlicher Hinsicht. Pelé verletzte sich, aber da es zur damaligen Zeit keine Auswechslungen gab, war er dazu verdammt, hilflos über das Spielfeld zu humpeln. Wenn der Brasilianer mit der Trikotnummer zehn angespielt wurde, hätte Masopust sich den Ball problemlos aneignen können, da Pelé sich kaum bewegen konnte. Masopust verhielt sich in dieser Situation jedoch äußerst selbstlos und weigerte sich, seinen Gegenspieler anzugreifen.
"Das war eine Geste, die ich nie vergessen werde", erklärt Pelé später. Djalma Santos dazu: "Es war bewegend zu sehen, wie respektvoll er sich in dieser Situation verhalten hat. Er hat damit nicht nur Respekt für Pelé gezeigt, sondern für die gesamte Seleção. Er war ein hervorragender Spieler und darüber hinaus auch noch ein Gentleman."
Trotz einer 1:3-Niederlage gegen Mexiko im letzten Spiel der Gruppe 3 zog das Team in die K.o.-Runde ein. Dort erwies sich Masopust beim 3:1-Sieg gegen den amtierenden Vize-Europameister Jugoslawien als zündender Funke. Als nächstes musste sich Ungarn den übermächtigen Tschechoslowaken geschlagen geben, anschließend lauerte Brasilien im Finale. Zwar brachte Masopust "David" zunächst in Führung, die Antwort "Goliaths" ließ jedoch nicht lange auf sich warten. Am Ende setzte sich Brasilien mit 3:1 durch.
"Masopust war einer der besten Spieler, die ich je gesehen habe", erklärt Pelé später. "Aber es kann nicht sein, dass er in Europa geboren wurde. Mit diesen explosiven Dribblings musste er doch Brasilianer sein!"
In Bezug auf das Finale in Santiago fügt O Rei hinzu: "Brasilien war an diesem Tag die bessere Mannschaft, aber Masopust hatte es sicher nicht verdient, auf der Verliererseite zu stehen." Auch was die individuellen Auszeichnungen angeht, musste sich der Ritter mit Silber zufriedengeben. Als bester Spieler des Turniers wurde am Ende Garrincha ausgezeichnet.
Allerdings sollte er später doch noch mit einer goldenen Trophäe belohnt werden. Der Ballon d'Or war die Anerkennung für seine phänomenalen Leistungen im Jahr 1962 und mit der UEFA-Auszeichnung zum Golden Player wurde er zum besten tschechischen Spieler des 20. Jahrhunderts gewählt. Als diese prestigeträchtigen Auszeichnungen vergeben wurden, brauchten die Graveure nicht mehr zu fragen, wie Josef Masopust geschrieben wird.
In seiner norwegischen Heimat hält Sigurd Rushfeldt einen unglaublichen Rekord: 75 Tore schoss er in 74 Spielen für Rosenborg Trondheim - im Schnitt also ein Tor pro Spiel! Diese stolze Bilanz war dem spanischen Erstligaklub Racing Santander dann auch rund 65 Millionen Schilling Ablöse wert gewesen. Eine Ablöse, die allerdings schwer auf seinen Schultern lastete - "Sigi" kam in Spanien nie so richtig auf Touren, ging daher wieder zurück nach Trondheim zu Rosenborg. Zum Glück für die Wiener Austria, wie sich wenig später herausstellte. Im Herbst 2001 unternahm Austrias damaliges Trainerduo Walter Hörmann/Toni Pfeffer einen Spionagetripp nach Norwegen - ein gewisser Thorstein Helstad war den Violetten angeboten worden, die Trainer wollten sich vor Ort von den Qualiäten des Stürmers überzeugen. Dort stach ihnen dann dieser Sigurd Rushfeldt ins Auge - der sollte es sein, nicht der Thorstein Helstad. Dass letztgenannter Monate später ohnehin zur Austria kommen sollte, hatten sie damals noch nicht ahnen können.
Der Deal klappte, Sigurd kam, sah und siegte: 16 Spiele, elf Tore, eine tolle Bilanz, mit der klar war: Rushfeldt muss bleiben! "Raschfield", wie ihn Walter Schachner auszusprechen pflegte, ist nicht nur sportlich ein Gewinn für die Austria, sondern auch so was wie der "Vater der Norweger-Kompanie". Seinen Landsleuten Helstad und Rudi half er, der am längsten von allen dreien in Wien ist, bei der Integration - und kulinarisch kann ihm innerhalb der Mannschaft kaum einer das Wasser reichen. "Keiner kann so gut wie der Sigi kochen. Salate, Fisch, Pasta - im "Restaurant Rushfeldt" schmeckt alles gut", schwärmen die Teamkollegen.
Erfolge: 3 x Norwegischer Torschützenkönig (1997, 1998, 2011) 4 x Norwegischer Meister (Rosenborg 1997, 1998, 1999, 2001) 2 x Österreichischer Meister (Austria Wien 2002/03, 2005/06) 2 x Norwegischer Cupsieger (Rosenborg 1996, 1999) 3 x Österreichischer Cupsieger (Austria Wien 2002/03, 2004/05, 2005/06)
Bisherige Vereine: Vadsø Turn, Norild, Tromsø IL (1992-1995), Birmingham City (1995-1996), Tromsø IL (1996), Rosenborg Trondheim BK (1997-1999), Racing Santander (1999-2001), Rosenborg Trondheim BK (2001), Austria Wien (Nov. 2001 - Mai 2006), Tromsö IL (ab Sommer 2006)
Im Jahre 1956 wechselte er nach den Stationen FC Neuhofen und MTV 79 München in die Jugendabteilung des FC Bayern München. Sportlich zahlte sich das schnell aus, er kam in die DFB-Jugendauswahl und nahm 1957 an der Seite von Karl-Heinz Schnellinger am UEFA-Juniorenturnier in Spanien teil. Auch die Berufung in die Amateurnationalmannschaft fand bereits 1957 statt; am 12. Oktober stand er in Reihen dieser Mannschaft beim 3:2 Sieg gegen England. Ab der Saison 1958/59 spielte er dann in der Vertragsspielermannschaft des FC Bayern in der Oberliga Süd. Er entwickelte sich rasch zu einem Ideengeber mit Abschlussqualitäten der sich durch glänzendes Kombinationsvermögen auszeichnete. Von 1958 bis 1963 spielte er in der Oberliga 134 Spiele und schoss dabei auch noch 65 Tore. Zu Beginn der Bundesliga 1963/64 wechselte er zum Lokalrivalen 1860 München, die als Süddeutscher Meister 1963 gegenüber dem FC Bayern Aufnahme in die neue Eliteliga fanden. Unter dem österreichischen Trainer Max Merkel erlebte 1860 in den nächsten Jahren zahlreiche Erfolge. Höhepunkte waren sicherlich der Einzug in das Finale im Europa-Cup der Pokalsieger 1965 gegen West Ham United mit Bobby Moore, Martin Peters und Geoff Hurst im Londoner Wembley-Stadion und der Gewinn der Deutschen Fußballmeisterschaft 1966 in der Bundesliga. Trotz des individuellen Könnens der Mitspieler Rudi Brunnenmeier, Friedhelm Konietzka, Alfred Heiß, Hans Küppers und Hans Rebele profitierte das Angriffsspiel der "Löwen" entscheidend von den Ideen und dem Kombinationsvermögen von Peter Grosser. In den Jahren von 1963 bis 1969 kam er für die "Blauen" auf 130 Bundesligaspiele mit 49 Toren. Im Sommer 1969 wechselte er nach Österreich zum Bundesligisten Casino Salzburg und erzielte bis 1975, seinem Karriereende, 32 Tore in 164 Erstligaspielen.
Das Kapitel Nationalelf, verlief nicht so erfolgreich wie die Vereinskarriere. Unter Bundestrainer Sepp Herberger wurde der Techniker 1958 und 1959 nur zu zwei Einsätzen in der B-Nationalmannschaft berufen, zu Länderspieleinsätzen in der A-Nationalelf reichte es nicht. Der gestrenge Herr von Hohensachsen monierte die fehlende Konstanz der Leistung von Grosser. "Einen wie ihn könnte ich immer gebrauchen, doch man weiß bei ihm nie, wann er gerade in Form ist", soll Herberger mal über Grosser gesagt haben. Der Nachfolger von Herberger, Bundestrainer Helmut Schön, vertraute ausgerechnet bei dem entscheidenden WM-Qualifikationsspiel am 26. September 1965 in Stockholm gegen Schweden auf den Debütanten Peter Grosser. Mit der Vorlage zu Uwe Seeler, die dieser zum 2:1 Erfolg verwandelte, zahlte der „Löwen“-Spieler das Vertrauen zurück. Mit Franz Beckenbauer feierte an diesem Tage aber noch ein anderer Münchner seinen erfolgreichen Einstand in der A-Nationalmannschaft. Seinen zweiten und letzten Einsatz in der Nationalmannschaft hatte Peter Grosser dann beim 2:0 Sieg gegen Nordirland am 7. Mai 1966, unmittelbar vor der Weltmeisterschaft 1966 in England. Zu seiner persönlichen Enttäuschung, aber auch dem Unverständnis vieler Fußballexperten, wurde er dann nicht für dieses Turnier nominiert.
Die SpVgg Unterhaching führte er als Trainer von 1977–87 aus der Bezirksklasse bis in die Amateur-Oberliga Bayern. Später wirkte er noch bei Türk Gücü München. In den Jahren 1974 bis 1982 war er als Jugendtrainer beim Münchner TSV Forstenried aktiv, wo er seine Fähigkeiten an seinen Sohn und die von ihm betreuten jungen Spieler weitervermitteln konnte. Mehr als ein halbes Dutzend seiner Schützlinge aus dem TSV Forstenried sind ihm im Alter von 18 Jahren zur SpVgg Unterhaching gefolgt. Peter Grossers Sohn Thomas (1965–2008) war ebenfalls Profi-Fußballspieler; er starb mit 42 Jahren im Februar 2008 während eines Hallentrainings in Unterhaching, auch sein zweiter Sohn starb bereits 1979 an den Folgen eines Verkehrsunfalls. Seit 1990 ist Peter Grosser Vizepräsident der SpVgg Unterhaching.
Erfolge als Spieler:
Pokal der Pokalsieger: 1× Platz 2 1965 mit TSV 1860 München Deutscher Pokalsieger: 1× Deutscher Pokalsieger 1964 mit TSV 1860 München Deutscher Meister: 1× Deutscher Meister 1966 mit TSV 1860 München 1× Platz 2 1967 mit TSV 1860 München
Jan Age Fjörtoft wurde in Alesund, an der Westküste Norwegens, geboren. Über seinen Heimat-Verein Gursken AK, IL Hödd und Ham-Kam ging er zu Lilleström, von wo er 1989 zu Rapid, seiner längsten Auslands-Station, wechselte. Dabei musste Fjörtoft sein Probe-Training in Wien verschieben, weil er an seinem geplanten Ankunfts-Tag heiratete. Der 192 cm große Publikums-Liebling erzielte für die Hütteldorfer in 129 Meisterschafts-Spielen 63 Tore, scorte 17-mal im Cup und 5-mal international. Von Wien aus steuerte der Wikinger die britische Insel an, und spielte dort für Swindon Town, den FC Middlesbrough, Sheffield United und den FC Barnsley insgesamt fünf Saisonen. 1998 zog es den Goalgetter zur Frankfurter Eintracht, wo er endgültig zum Kult-Stürmer avancierte – sei es mit legendären Sprüchen oder seinem unvergesslichen Übersteiger-Tor am 29. Mai 1999, das Frankfurt in letzter Minute vor dem Abstieg rettete. Dafür benannten die Franken einen Platz nach ihm und schufen die Page http://www.danke-jan.de. 2001 kehrte Fjörtoft in seine Heimat zu Stabaek zurück, beendete 2002 bei Lilleström SK seine Karriere und wechselte danach ins Managment des fünffachen Meisters. Fjörtoft absolvierte 71 Länderspiele für Norwegen (20 Tore) und nahm an der WM 1994 in den USA teil. Der Fjörtoftsche Tor-Jubel ist legendär – mit ausgebreiteten Armen ließ er sich bejubeln, am Rasen kreisend wie ein Flugzeug. Jan Age hinterließ in Österreich aber nicht nur seine Spuren als Torjäger, sondern vor allem auch als extremer Sympathie-Träger, wie auch bei den restlichen Stationen seiner umfangreichen Auslands-Karriere. In Norwegen ist „Herre“ Fjörtoft als Moderator im Fernsehen tätig und betreibt eine eigene Firma; er bezeichnet sich selbst als „Botschafter für den Fußball“. Das Interview führen wir via Telefon, und auch ohne das Angesicht meines Interview-Partners zu sehen, spüre ich die große Anziehungs-Kraft des stürmischen Norwegers. „Fußball und Lächeln – das sind die beiden Weltsprachen“ ist eines der vielen Zitate, die der blonde Kult-Stürmer hinterlassen hat.
Position Stürmer
Vereine in der Jugend Gursken IL IL Hødd
Vereine als Aktiver Hamarkameratene Lillestrøm SK SK Rapid Wien Swindon Town FC Middlesbrough Sheffield United FC Barnsley Eintracht Frankfurt Stabæk Fotball Lillestrøm SK
Klaus Fischer * 27. Dezember 1949 in Kreuzstraßl Landkreis Regen
Seine Glanzzeit hatte der Bayer in den 1970er Jahren mit dem FC Schalke 04 mit dem er Vizemeister und Pokalsieger wurde. Der Bundesligaspieler mit der zweithöchsten Torausbeute spielte in späteren Jahren auch beim 1. FC Köln und dem VfL Bochum. Fischer, der mit seinen zahlreichen Fallrückzieher-Toren nachhaltige internationale Bekanntheit erreichte, nahm für Deutschland an zwei Fußball-Weltmeisterschaften teil und erreichte 1982 das Finale.
Der gelernte Glasbläser Klaus Fischer hat schon als kleines Kind Sport betrieben: im Sommer spielte er Fußball, im Winter Eisstockschießen. Als Jugendlicher wurde Fischer mit dem SC Kreuzstraßl aus dem Bayerischen Wald Deutscher und Europameister im Eisstockschießen.
Klaus Fischer wurde vom Mönchengladbacher Meistermacher Hennes Weisweiler zum Probetraining eingeladen, doch dieser fand ihn körperlich einfach noch zu schwach und vertröstete ihn auf das nächste Jahr.[3] Der TSV 1860 München hatte keine derartige bedenken und daher kam Fischer 1968 als 18-Jähriger vom Bezirksligisten SC Zwiesel zu den Löwen. Fischer etablierte sich dort rasch als Stammspieler der Mannschaft und bereits in seiner ersten Saison brachte er es auf 26 Bundesligaspiele, wobei er neun Tore erzielte. Am 21. Spieltag erhielt er bei der 0:2 Niederlage der Sechzger in Dortmund in der 86. Minute den einzigen Feldverweis seiner Karriere - ansonsten sollte er es in 539 Bundesligaspielen nur auf acht Gelbe Karten bringen. Seine zweite Saison bei den Löwen spielte er voll durch und konnte dabei seine Torausbeute auf insgesamt 19 Tore mehr als verdoppeln und war damit auch Dritter in der Torjägerliste. Auch er konnte allerdings nicht den Abstieg des Meisters von 1966 verhindern.
Daraufhin folgte er dem Ruf des FC Schalke 04 ins Ruhrgebiet wo er dem Verein über mehr als ein Jahrzehnt treu blieb und auch eine neue Heimat fand. Auch dort etablierte er sich sofort in der Stammformation. 1972 sollte eines der herausragenden Jahre der Knappen in der Bundesliga werden. In der Saison 1971/72 war Fischer einer der Leistungsträger der hochtalentierten Mannschaft um den klugen Mittelfeldregisseur Heinz van Haaren, bei der Norbert Nigbur eine vorzügliche Saison im Tor hatte vor dem die Abwehrrecken Klaus Fichtel und Rolf Rüssmann wirkten und dafür sorgten, ddass Schalke weniger Tore hinnehmen mussten als alle anderen Bundesligakonkourrenten.
Stan Libuda und die talentierten Kremers Zwillinge Erwin und Helmut waren weitere Hauptakteure jener formidablen Formation die das Meisterschaftsrennen bis zum letzten Spieltag offen halten konnte. Dort gaben allerdings beim ersten Bundesligaspiel in der Geschichte des Münchener Olympiastadions die neuen Hausherren, der FC Bayern mit seiner berühmten Achse Maier - Beckenbauer - Müller eine Galavorstellung und holten sich den Titel mit einem klaren 5:1. Klaus Fischer zeichnete hier für den Ehrentreffer verantwortlich, sein 22. Saisontor, dass ihm gemeinsam mit dem Duisburger Hans Walitza den zweiten Platz in der Torschützenliste sicherte - hinter eben Gerd Müller, der in jenem Jahr nicht aufzuhalten war und 40 Mal einschob. Die Leistung dieser Schalker Mannschaft darf nicht unterschätzt werden: sie waren der beste Bundesligazweite aller Zeiten, und in nur sieben Spielzeiten hätten 24 Siege mit vier Unentschieden nicht zum Titel gereicht.
Etwas Trost konnten die Gelsenkirchener im Pokalwettbewerb finden. Im Halbfinale erzielte Klaus Fischer beim 1. FC Köln schnell das 1:0, doch in der zweiten Halbzeit zogen die Gastgeber mit 4:1 davon. Im damals üblichen Rückspiel erzielte Fischer genauso schnell wieder die Führung für die Knappen, die nach 120 Minuten mit 5:2 vorne waren und das fällige Elfmeterschießen für sich entscheiden konnten. Im Finale im Niedersachsenstadion von Hannover, das nur drei Tage nach dem Bundesligafinale stattfand, stand der 1. FC Kaiserslautern gegenüber. Die Schalker zeigten noch einmal die ganze Klasse die sie in dieser Saison hatten und fegten die Roten Teufel mit 5:0 vom Platz, wobei Klaus Fischer das 4:0, seinem sechsten Treffer im Wettbewerb beisteuerte. Das 5:0 ist noch heute bestehender Rekord.
Die folgenden Spielzeiten wurden schwierig für Schalke. Schalke 04 war einer der in den großen Bundesliga-Skandal von 1970/71 impliziert. So verbrachten zahlreiche Spieler der Knappen, wie auch Klaus Fischer, viel Zeit in Gerichtssälen. 1972/73 führte das dazu, dass sich Schalke erst in den letzten Spieltagen von einem Abstiegsplatz lösen konnte. Fischer selbst spielte wie einige weitere Mannschaftskollegen überhaupt nicht, da er eine lebenslängliche Sperre vom DFB erhielt. Die Spieler Schalke einigten sich darauf in der Saison 1970/71 gegen Bar-Kassa ein Spiel gegen Arminia Bielefeld mit 0:1 zu verlieren. Mit der Weisheit etwas fortgeschrittener Jahre meinte Fischer: "Mein Gott, was waren wir damals dumm. Für 2300 Mark pro Mann ein Spiel zu verlieren, blöder kann man nicht sein. Eine Siegprämie betrug damals 2000 Mark."
Zu Anfang der Saison 1973/74 wurde er aber begnadigt und er durfte ab dem zehnten Spieltag wieder ran. Er zeigte, dass er nichts von seiner Torgefährlichkeit eingebüßt hatte und traf in 25 Spielen 21 Mal was ihm zum dritten Platz in der Torjägerliste gereichte. Die große, hoffnungsvolle Mannschaft von 1972 war aber zerstört, und es reichte nur mehr für Plätze im besseren Mittelfeld. 1976 reichte ein sechster Rang aber noch zu einer UEFA-Pokal-Teilnahme. Fischer hatte mit 29 Treffern, seiner persönlichen Bestleistung die ihm auch zum Torschützenkönig gereichten, daran Anteil zumal die Tordifferenz über die Platzierung entschied. In der folgenden Saison reichte es für Schalke sogar zur Vizemeisterschaft für die inzwischen unter anderem mit dem Rechtsaussen der Nationalmannschaft Rüdiger Abramczik und dem groß aufspielenden jugoslawischen Mittelfeldregisseur Branko Oblak verstärkten Knappen. Klaus Fischer trug mit 24 Toren zu den 77 Saisontoren der Gelsenkirchener bei. Ein Saisonhöhepunkt war der 7:0 Sieg beim FC Bayern, zu dem Fischer vier Tore beisteuerte.
Doch vor der nächsten Saison wurde Oblak an Bayern verkauft und in den folgenden Jahren verließen weitere wichtige Spieler den von Finanznöten geplagten Verein, der somit immer weiter an Boden verlor. Besonders schwere Konsequenzen sollte ein komplizierter Schienbeinbruch Fischers haben, den er sich im März 1980 im Heimspiel gegen Bayer Uerdingen zuzog und damit für zehn Monate ausfiel. Dies kostete ihn wahrscheinlich auch die Teilnahme an der Europameisterschaft 1980 in Italien, bei der Deutschland mit Horst Hrubesch als Mittelstürmer den Titel gewann.
Der personell zusätzlich damit noch mehr geschwächte Schalke 04 Verein nistete sich in der Spielzeit 1980/81, alsbald in der Abstiegszone der Liga ein und stieg schließlich als Vorletzter ab. Nachdem noch während der laufenden Saison Klaus Fischers Wechsel zum 1. FC Köln verkündet wurde endeten für diesen 11 Schalker Jahre mit einem Spießrutenlaufen. "Verräter"-Rufe und selbst Morddrohungen machten die Runde.
Beim 1. FC Köln konnte Klaus Fischer sich nach seiner ersten Saison zwar noch unter Trainer Rinus Michels seine dritte Vizemeisterschaft erfreuen, doch die Zeiten als großer Torjäger entwichen immer mehr in die Vergangenheit des mittlerweile 31-jährigen. Mit sieben Treffern reichte es für ihn gerade noch zum dritten Platz in der vereinsinternen Torschützenliste, hinter beispielsweise dem Engländer Tony Woodcock und dem aufstrebenden jungen Pierre Littbarski. In den folgenden beiden Jahren war er mit jeweils 12 Toren aber zumindest wieder im zweistelligen Bereich. Ein Höhepunkt seiner drei Spielzeiten in Köln war der Gewinn des DFB-Pokals 1983, bei dem die Geißböcke im Finale den zweitklassigen Stadtrivalen SC Fortuna Köln mit 1:0 besiegten. Nach drei Spielzeiten in denen er in 96 Spielen durchaus noch ansehnliche 31 Tore erzielt hatte, ging aber auch seine Zeit bei den Domstädtern zu Ende.
Sein Vertrag wurde nicht verlängert, doch Präsident Ottokar Wüst vom VfL Bochum kontaktierte ihn und so setzte er seine Karriere dort fort. Mit dem VfL Bochum hatte er 1984/85 eine große erste Saison. Der nunmehr im 35. Lebensjahr stehende Klaus Fischer machte alle Saisonspiele mit und mit 16 Toren reihte er sich noch einmal unter das beste Dutzend der Vollstrecker in der Bundesliga ein.
Insgesamt spielte er in der Fußball-Bundesliga 535 mal für 1860 München, FC Schalke 04, den 1. FC Köln und den VfL Bochum.
In der Nationalmannschaft spielte er in 45 Spielen von 1977 bis 1982 und erzielte 32 Tore, das ist nach Gerd Müller die beste Quote (0,71) eines Top-10-Stürmers und eines Stürmers mit mindestens 45 Länderspielen. Er nahm an zwei Fußball-Weltmeisterschaften teil und wurde 1982 in Spanien Vizeweltmeister.
Bekannt wurde Fischer vor allem auch durch seine Fallrückzieher, die ihm meist Rüdiger Abramczik auflegte. So erzielte er 1977 im Länderspiel Deutschland – Schweiz (4:1) das Tor des Jahres, das später auch Tor des Jahrzehnts und Tor des Jahrhunderts wurde. Auch im WM-Halbfinale 1982 gegen Frankreich (Nacht von Sevilla) erzielte Fischer das wichtige 3:3 in der Verlängerung per Fallrückzieher – dieses Tor wurde zum Tor des Jahres 1982 gewählt.
Mit 268 Toren liegt er hinter Gerd Müller auf Platz 2 der ewigen Torschützenliste der Bundesliga. Klaus Fischer beendete 1988 seine Laufbahn. Zur Zeit betreibt er eine Fußballschule. Im Jahr 2006 brachte er zusammen mit der Autorin Alexandra Steil-Wehr seine Biografie mit dem Titel „Fallrückzieher … und mehr“ heraus.
Erfolge: Deutscher Pokalsieger: 1972, 1983 1982 Vize-Weltmeister: 1982 Deutscher Vize-Meister: 1972, 1977, 1982 Deutscher Pokalfinalist: 1988 Bundesliga-Torschützenkönig: 1976 (29 Tore)
Giacinto Facchetti Geb: 18.07.1942 in Treviglio (Italien) Gest: 04.09.2006
Giacinto Facchetti war der Pelé unter den Verteidigern. In technischer Hinsicht ist er als derjenige Mann, der die Außenverteidiger aus ihrem Käfig herausholte, in die Geschichte des Fussballs eingegangen. Paradoxerweise avancierte Facchetti ausgerechnet in der Blütezeit des Catenaccio unter Helenio Herrera zum ersten offensiven Verteidiger moderner Prägung.
Der in Treviglio, der zweitgrößten Gemeinde der Provinz Bergamo geborene Facchetti schwankte lange Zeit zwischen der Leichtathletik und dem Fussball. Bereits als 18-Jähriger war der 1,88 Meter große und 85 Kilogramm schwere junge Mann ein herausragender Athlet, der zudem ein besonderes Talent für den Sprint offenbarte. Damals träumte er davon, Olympiasieger über die 100 Meter zu werden. Doch die Anziehungskraft des Fussballs war stärker. Im Frühjahr 1960, als er für seinen Heimatverein US Trevigliese als Sturmspitze aktiv war, erfuhr sein Leben die entscheidende Wendung: Er wurde von Helenio Herrera entdeckt und von Inter Mailand verpflichtet.
Herrera sollte aus ihm den zentralen Spieler seines Catenaccios machen. Durch seine athletischen Voraussetzungen, seine für einen Akteur dieser Statur außergewöhnliche Schnelligkeit und Technik, war er für diese Rolle geradezu prädestiniert. Bis zur Ankunft von Facchetti beschränkte sich der Aktionsradius eines Verteidigers auf die eigene Spielfeldhälfte. Ein Abwehrspieler durfte die Mittellinie nur in Ausnahmesituationen überschreiten, und selbst dies ausdrücklich nur, um gegnerische Angriffe zu unterbinden. Damals war vom Verteidiger als erstem Angreifer, der Gegenstöße ausführt oder mit klugem Passspiel den eigenen Angriff einleitet, noch nicht die Rede.
Doch Herrera wurde damals nicht umsonst als "Magier" bezeichnet. Der Trainer der Nerazzurri erkannte sofort, welche Rolle Facchetti in seinem System spielen könnte. Ohne zu zögern schulte er den jungen Mann zum linken Verteidiger um und verschaffte ihm am 21. Mai 1961 im Olympiastadion gegen den AS Rom (2:0) sein Debüt in der ersten Mannschaft. Der 19-Jährige setzte sich schon bald als unumstrittener Stammspieler durch und erzielte bereits in seiner zweiten Partie in der Serie A gegen Neapel sein erstes Tor. Achtzehn Jahre lang sollte es das Markenzeichen Facchettis bleiben, sich in der Defensive elegant durchzusetzen, um direkt im Anschluss seine Sturmläufe zu starten.
Wenn die gegnerischen Verteidiger ihn zu stoppen versuchten, schickte er millimetergenaue Flanken ins Sturmzentrum, um Stürmer wie Mario Corso, Luis Suarez, Sandro Mazzola oder Jair zu bedienen. Konzentrierten sich seine Gegner indes auf das Abschirmen der Angreifer, zögerte er nicht, selbst sein Glück zu versuchen. Dadurch brachte er es auf die erstaunliche Bilanz von 59 Toren in 475 Einsätzen in der Serie A, darüber hinaus gelangen ihm zehn weitere Treffer im italienischen Pokal sowie sechs Tore im Europapokal. Insgesamt 75 Tore im Trikot von Inter Mailand, zehn davon allein in der Saison 1965/66 – für einen Verteidiger im Zeitalter des Catenaccios ist dies eine nahezu unglaubliche Quote.
Mit Inter Mailand gewann Facchetti 1964 gegen Real Madrid und 1965 gegen Benfica Lissabon zwei Mal in Folge den Europapokal der Landesmeister, vier Mal die italienische Meisterschaft und zwei Mal den Interkontinental-Pokal.
Nach seinem Debüt in der Nationalmannschaft am 27. März 1963 gegen die Türkei wurde Facchetti auch für Italien zur Symbolfigur. Mit 94 Länderspieleinsätzen zwischen 1963 und 1977 – davon 70 Mal als Kapitän – war er lange Zeit Rekordnationalspieler seines Landes. Abgelöst wurde er erst von einem weiteren Dinosaurier des italienischen Fussballs, Dino Zoff.
Bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 1966 in England schien er indes wie alle seine Teamkameraden von derselben Apathie betroffen zu sein, die zur sensationellen Niederlage gegen Korea DVR (0:1) führte und als "Spiel der Schande" in Erinnerung bleiben sollte. Doch zwei Jahre später führte der Kapitän die italienische Auswahl im eigenen Land zum Europameistertitel.
Doch der Moment, in dem er sich endgültig einen Platz in der Geschichte des Fussballs sicherte, war zweifellos das legendäre Halbfinale 1970 in Mexiko gegen die Bundesrepublik Deutschland. Gegen die Mannschaft um Franz Beckenbauer führte der Kapitän der Italiener sein Team, in dem Charakterköpfe wie Gianni Rivera, Sandro Mazzola oder Gigi Riva agierten, dank seiner Ruhe und Ernsthaftigkeit erfolgreich ins Finale. Da fiel es kaum ins Gewicht, dass er im Endspiel gegen den brasilianischen Ballzauberer Jairzinho erhebliche Mühe hatte: Er kehrte als Held nach Italien zurück.
Einige Jahre später konnte er es sich indes nicht verkneifen, den wankelmütigen Charakter der Tifosi zu beschreiben: "Nach der Niederlage gegen Nordkorea wollte man mich lebenslänglich zur Zwangsarbeit verdammen. Vier Jahre später nach dem Sieg gegen Deutschland musste die Polizei meine Frau beschützen, weil die Fans vor Ort sie auf einen Triumphmarsch entführen wollten. Trotz all seiner Nachteile gehört der Fussball zu den wenigen Dingen, die ziemlich viel über Italien aussagen", bemerkte er.
1974 bei seiner dritten Weltmeisterschaft in Deutschland ließ sich bereits erahnen, dass sich die beste Zeit dieses großen Verteidigers ihrem Ende zuneigte. Er beschloss, sich als Libero neu zu erfinden, und während drei weiterer Spielzeiten beschränkte er sich auf rein defensive Aufgaben und wahrte damit seinen Status. Am 16. November 1977 bestritt der 36-Jährige im Wembley-Stadion sein Abschiedsspiel mit der Nationalmannschaft, bevor er am 7. Mai 1978 im San-Siro-Stadion seine letzte Partie in der Serie A für Inter Mailand absolvierte. Anschließend wechselte er in die Führungsetage des Vereins, dem er zeit seines Lebens treu verbunden war.
Auch in dieser neuen Aufgabe erlangte er höchste Weihen. Am 13. November 2001 wurde er zum Vizepräsidenten von Inter Mailand gewählt, bevor er am 19. Januar 2004 zum 19. Präsidenten des Vereins ernannt wurde. Ein Amt, das er bis zu seinem Tod am 4. September 2006 nach plötzlicher Krankheit gewissenhaft ausfüllte.
So wurde aus dem Sohn eines Eisenbahnarbeiters im Laufe der Jahre ein Idol des italienischen Fussballs, ein Musterprofi und beispielhafter Bannerträger des schönsten Sports der Welt.
Position: Abwehr Verein: Inter Mailand (1960-78) Nationalmannschaft: 94 Länderspiele, 70 davon als Kapitän
Erfolge 3 WM-Teilnahmen (1966, 1970, 1974) 1x Vize-Weltmeister (1970) 1x Europameister (1968) 2x Sieger im Cup der Landesmeister (1964, 1965) 2x Weltpokalsieger (1964, 1965) 4x italienischer Meister (1963, 1965, 1966, 1971) 1x italienischer Pokalsieger (1978)
Bernard „Ennatz“ Dietz * 22. März 1948 in Bochum-Hövel
Er spielte als Abwehrspieler von 1970 bis 1982 für den MSV Duisburg und von 1982 bis 1987 für den FC Schalke 04 in der Fußball-Bundesliga. In 495 Einsätzen erzielte er 77 Tore, 70 für den MSV und 7 für Schalke 04. Am 5. November 1977 gelangen ihm beim 6:3 seines MSV gegen Bayern München vier Treffer gegen den damaligen Nationaltorwart Sepp Maier. Bis heute ist er der zweitbeste Bundesliga-Torschütze des MSV. In seiner gesamten Laufbahn erhielt er in der Bundesliga ganze 11 gelbe Karten, vom Platz gestellt wurde er nie. Sein größter Erfolg im Verein war das Erreichen des Endspiels um den DFB-Pokal 1975, das der MSV mit 0:1 gegen Eintracht Frankfurt verlor.
In der Deutschen Nationalmannschaft war er von 1974 bis 1981 in 53 Spielen aktiv und nahm an der Weltmeisterschaft 1978 teil. Als Kapitän führte er die Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft 1980 zum Titel. Zuvor wurde er bei der Europameisterschaft 1976 mit Deutschland Vizeeuropameister.
Am 10. Mai 1988 nahm er vor 25 000 Zuschauern im Duisburger Wedaustadion Abschied von seiner aktiven Karriere. An diesem Abschiedsspiel nahmen zahlreiche prominente Fußballer teil, u. a. Uwe Seeler, Gerd Müller und Petar Radenkoviæ.
Nach seiner aktiven Zeit war er zunächst von 1987 bis 1992 als Trainer beim ASC Schöppingen tätig, 1992 bis 1994 dann beim Drittligisten SC Verl, später im Jugendbereich des VfL Bochum, wo er zweimal als Interimstrainer der Profimannschaft aushalf. Anschließend wechselte er zurück zum MSV Duisburg, wo er die Amateurmannschaft der „Zebras“ betreute und sich in beratender Funktion in das Management des Vereins einbrachte. Auch hier war Bernard Dietz als Übergangstrainer des Profiteams in der 2. Bundesliga im Einsatz.
Durch seine bodenständige Art ist Bernard Dietz bei den Fans im ganzen Ruhrgebiet bis heute sehr beliebt und als Identifikationsfigur im Besonderen beim MSV Duisburg hoch angesehen. Als spezielle Würdigung tauften die Fans des MSV im August 2005 ihr Maskottchen auf den Namen „Ennatz“. Außerdem wurde der Verein zu seiner Zeit von den Fans anerkennend als „MSV Dietzburg“ bezeichnet.
Am 14. Mai 2006 wurde Bernard Dietz neuer Trainer des Fußballregionalligisten Rot Weiss Ahlen. Am 29. Oktober 2006 erklärte Dietz seinen Rücktritt, nachdem die Mannschaft vier Spiele in Folge nicht gewonnen hatte und in der Tabelle immer weiter abgerutscht war. Zur Begründung sagte Dietz, er erreiche die Spieler nicht mehr. Zugleich erklärte er, dass Ahlen seine letzte Trainerstation gewesen sei und er in Rente gehen werde.
Im September 2007 gründete Bernard Dietz gemeinsam mit seinem Sohn Christian die „Fußballschule Bernard Dietz“. In Kooperation mit seinem Freund Ludger Wilkinghoff bietet Dietz Fördertraining für Kinder zwischen sechs und 14 Jahren an. Stützpunkte seiner Schule sind Duisburg, Werne, Hoetmar, Wettringen und Dortmund.
Ende September 2010 kehrte Dietz in der Funktion als "Berater und Repräsentant" zum MSV Duisburg zurück. Zu Beginn der Saison 2010/11 wurde er als Legende des MSV ausgezeichnet.
Kevin Dennis Kurányi Rodríguez * 2. März 1982 in Rio de Janeiro, Brasilien
Kevin Kurányi wurde in Brasilien geboren, ist in Panama aufgewachsen und besitzt drei Staatsangehörigkeiten: die deutsche, die brasilianische und die panamaische.
Seine Familie stammt väterlicherseits ursprünglich aus Ungarn, Kurányis Großvater väterlicherseits wurde noch in Budapest geboren. Sein Vater wuchs im Raum Ludwigsburg auf, ehe er nach Brasilien auswanderte.
Über die Vereine Serrano FC Petropolis und Las Promesas Panama kam er 1997 zum VfB Stuttgart in die Heimat seines Vaters. 2003 wurde er mit dem VfB Deutscher Vize-Meister. In der Saison 2003/04 wurde er Vierter und erreichte das Achtelfinale der Champions League.
Seit der Saison 2005/2006 spielte Kurányi beim FC Schalke 04, wo er einen Vertrag bis zum 30. Juni 2010 besaß. Der Wechsel brachte dem VfB Stuttgart 6,9 Mio. € ein.
Im August 2005 gewann er mit Schalke den Ligapokal. Beim 1:0 im Finale gegen den VfB Stuttgart erzielte er das einzige Tor. Mit Schalke wurde er in der Liga erneut Vierter und erreichte das UEFA-Pokal-Halbfinale. Im Mai 2007 wurde Kurányi zum zweiten Mal in seiner Karriere deutscher Vizemeister. 2008 erreichte er mit Schalke das Viertelfinale der Champions League.
In der Saison 2007/08 konnte er den ersten Viererpack seiner Bundesligakarriere erzielen. Beim 5:0-Sieg am 15. April 2008 gegen Energie Cottbus markierte Kurányi die Treffer zwei bis fünf. Am 6. Dezember 2009 erzielte er mit seinem Treffer zum 1:0 gegen Hertha BSC sein 100. Bundesligator.
Mit seinem zehnten Saisontor am 23. Januar 2010 gegen den VfL Bochum hat Kurányi in acht aufeinander folgenden Spielzeiten eine zweistellige Anzahl an Saisontreffern erzielt. Das haben in der Geschichte der Bundesliga nur zwei Spieler übertroffen, Gerd Müller (13-mal in Folge) und Manfred Burgsmüller (zehnmal).
Anfang Mai 2010 gab Kurányi seinen Wechsel zum russischen Klub FK Dynamo Moskau bekannt. Sein Vertrag mit dem FC Schalke 04 lief zum 30. Juni 2010 aus.
Sein erstes Pflichtspiel für Dynamo Moskau bestritt Kurányi am 31. Juli 2010 beim 1:1-Unentschieden gegen Krylja Sowetow Samara. Sein erstes Tor schoss er am 14. August 2010 in seinem zweiten Spiel beim 1:1-Unentschieden im Auswärtsspiel bei Zenit Sankt Petersburg. Nur eine Woche später erzielte er im Spiel gegen den Stadtrivalen Lokomotive Moskau (3:0) seinen ersten Doppelpack. Bis zum Ende der Saison traf der Stürmer regelmäßig und stieg zum Fanliebling auf. Seine Leistungen brachte die Dynamo-Fans schließlich dazu, ihn zum Klub-Spieler der Saison zu wählen.
Sein erstes Länderspiel in der deutschen Nationalmannschaft bestritt er am 29. März 2003 in Nürnberg beim 1:1-Unentschieden gegen Litauen. Kevin Kurányi nahm mit der deutschen Nationalmannschaft an der Europameisterschaft 2004 in Portugal und im Jahr 2005 beim Konföderationen-Pokal in Deutschland teil. Vom damaligen Bundestrainer Jürgen Klinsmann wurde Kurányi jedoch nicht für die WM 2006 nominiert.
Am 7. Februar 2007 gab er beim 3:1-Sieg gegen die Schweiz sein Comeback in der Landesauswahl und traf sogleich zum 1:0. Beim 2:1-Sieg im EM-Qualifikationsspiel gegen Tschechien am 24. März 2007 erzielte er beide Tore für das deutsche Team.
Am 28. März 2007 lief Kurányi im Freundschaftsspiel gegen Dänemark in Duisburg erstmals als Kapitän der deutschen Nationalmannschaft auf.
Für die Fußball-EM 2008 wurde er vom Nationaltrainer Joachim Löw ins Aufgebot der Deutschen berufen.
Beim Spiel am 11. Oktober 2008 gegen Russland, bei dem er lediglich auf der Tribüne saß, reiste er noch vor der zweiten Halbzeit eigenmächtig zurück nach Hause. Daraufhin reagierte Bundestrainer Joachim Löw und informierte Kurányis Verein. Noch in der Nacht nach dem Spiel fiel die Entscheidung, dass Kurányi von Löw nicht mehr zu Länderspielen berufen wird, was am folgenden Tag vom DFB offiziell bekannt gegeben wurde.
Für die Nichtberücksichtigung bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 sei laut Bundestrainer Löw dieser Vorfall jedoch nicht mehr ausschlaggebend gewesen, vielmehr passe Kurányi aus personellen und taktischen Gründen nicht in die Nationalmannschaft
Position Stürmer
Vereine in der Jugend Serrano FC Petropolis Las Promesas Panama Serrano FC Petropolis Las Promesas Panama VfB Stuttgart Vereine als Aktiver Spiele (Tore) VfB Stuttgart II VfB Stuttgart FC Schalke 04 FK Dynamo Moskau 33 (10) Nationalmannschaft Deutschland U 21 Deutschland 52 (19)
Maximilian "Max" Morlock * 11. Mai 1925 in Nürnberg; † 10. September 1994 ebenda
Maximilian, kurz "Max" oder "Maxl" Morlock gehört über seinen Treffer im WM- Finale hinaus zu den bedeutendsten deutschen Spielerpersönlichkeiten. Angefangen hatte alles in dem Viertel, in er mit seinen Eltern und Geschwistern aufwuchs. Mit seinen beiden Brüdern und weiteren Jungs übte er sich täglich in dem, was heute gemeinhin als Straßenfußball bekannt ist. Der erste Stadionbesuch im Frankenstadion mit seinem Vater darf als einschneidendes Erlebnis betitelt werden: von da an hatte der junge Max den Entschluß getroffen, dort spielen zu wollen. Als er im Alter von zehn das erste Paar Fußballschuhe von seinen Eltern geschenkt bekam, ging er es an, seinen Entschluß in die Tat umzusetzen. Seine erste Station war allerdings noch nicht der damals so ruhmreiche Club aus Nürnberg, sondern der Ortsrivale Eintracht.
Nachdem die Eintracht nicht zu letzt dank Max Morlock dem großen Club im Jugend- Finale der Stadtmeisterschaft überlegen war, holte ihn der damalige Trainer prompt zum FCN. Dem Club aus Nürnberg sollte Morlock ewig treu bleiben. Lukrativen Angeboten aus Italien und Spanien erteilte er stets eine Absage: "ein Franke läßt sich nicht so einfach verpflanzen". Herausragend ist Morlocks Bilanz für den Club. Auch wenn sie nicht als abschließend geklärt bezeichnet werden kann, so wird von über 700 Toren in rund 900 Pflichtspielen ausgegangen. Ebenso imposant mutet seine Nationalmannschaftsbilanz an: 26 Spiele, 21 Tore.
Morlock zumindest darf neben Gerd Müller als der wohl herausragendste Träger dieser Rückennummer gelten. Auch wenn wiederum die "1" die typische Rückennummer des Torstehers war und ist, so machte sich Morlock überdies als Spieler dieser Position einen Namen. Nachdem er schonmal den verletzten Nürnberger Torhüter Edi Schaffer ersetzte, so galt er auch dem früheren Bundespräsidenten Heuss als Torhüter. Der besuchte nämlich die DFB- Kicker 1953 vor dem Länderspiel gegen Österreich und fragte Morlock, als er ihm die Hand schüttelte "...und sie sind sicher der Torwart?". Um eine peinliche Situation mit dem deutschen Staatsoberhaupt zu vermeiden, antwortete er: "Ja, Herr Bundespräsident, ich bin der Torwart."
Aber auch freiwillig erlaubte er sich gerne mal einen Spaß. Auf dem Rückflug des Länderspiels gegen die Türkei "spendete" Morlock seinem Freund und Kollegen Fritz Walter, der aufgrund von Turbulenzen zunehmens ängstlicher wurde, zur Ablenkung seine Tageszeitung. Aufmacher: ein Flugzeugabsturz! Ein Tritt in den Hintern war Walters Dank.
Schon zu seiner aktiven Zeit hatte sich der gelernte Mechaniker Morlock ein zweites Standbein verschafft, da der Fußball allein keine Existenzgrundlage schuf: hinter dem Nürnberger Bahnhof gründete Morlock ein Toto- Geschäft, was er nun zeitlich verstärkt betreute. Ebenso kümmerte er sich nun um die Belange des von ihm 1951 gegründeten Sportgeschäfts. Im Alter von 39 Jahren hängte Morlock dann entgültig die Fußballschuhe an den Nagel. Doch seinem Club blieb er nicht nur als ständiger Beobachter treu, im Franken- Stadion hatte er einen Stammplatz, zunächst übte er eine psychologische Beraterfunktion der Bundesligaspieler aus.
Nicht ein Jahr nach seinem Tod, 1995, wurde ihm noch eine große Ehre zu Teil: die Stadt Nürnberg gab dem Platz von dem Franken- Stadion den Namen "Max- Morlock- Platz".
Der Ball war immer sein Lieblingsspielzeug, selbst als der Fussball mehr wurde als die Spielerei eines Kindes. Der ehemalige brasilianische Weltmeister Didi hat es einmal folgendermaßen auf den Punkt gebracht: "Wenn wir den Ball nicht lieben, dann gehorcht er uns auch nicht". Wenn wir Cristiano Ronaldo auf dem Spielfeld beobachten, wird sofort klar, dass der Ball ihm gehorcht. Ob er ihn nun in seinen wunderschönen Dribblings herumwirbelt, ihn mit der Hacke nur leicht antickt oder ihn mit großer Geschwindigkeit in Bahnen lenkt, die unmöglich zu sein scheinen – der Ball scheint immer wieder an seinen Fuß zurückkehren zu wollen.
Die beiden haben eine enge Beziehung zueinander und können gemeinsam alles erreichen, fast wie ein Tanzpaar. Cristiano Ronaldo fühlt sich allein, wenn der Ball zu weit weg ist, und er ist eifersüchtig, wenn er im Besitz des Gegners ist. Wenn sie zu lange voneinander getrennt sind, packt ihn die Sehnsucht. Dann lässt er nicht locker, bis beide wieder vereint sind. Er legt enorme Wege zurück, um ihn wieder bei sich zu haben und verwandelt das Spiel anschließend in eine künstlerische Performance.
Und mit dem Ball im Gepäck verließ Cristiano Ronaldo auch die portugiesische Atlantikinsel Madeira, um die Welt zu erobern. Mittlerweile gehört er zu den herausragendsten Spielern der letzten Jahre. Erstes Aufsehen erregte Ronaldo bei einem kleinen Verein namens Andorinha, bei dem sein Vater arbeitete. Von da an war er für immer neue Überraschungen gut, selbst in Situationen, in denen er vor schwierige Entscheidungen gestellt wurde.
Nach einem Wechsel zum madeirischen Klub C.D. Nacional erhielt er die Einladung von Sporting Lissabon, seine Ausbildung in der Talentschule des Vereins fortzusetzen. Das war vermutlich der schwerste Schritt in der gesamten Karriere von Cristiano Ronaldo. Die Familie auf der anderen Seite des Ozeans zurückzulassen, um in Lissabon an der Verwirklichung eines Traums zu arbeiten. Allerdings war da ja wenigstens noch der Ball, und der führte ihn zu ungeahnten Erfolgen. Dabei hätte er im Alter von 15 Jahren fast mit dem Fussballspielen aufhören müssen. Bei einer medizinischen Untersuchung wurde bei Cristiano Ronaldo eine Herzrhythmusstörung festgestellt. Dank einer erfolgreichen Operation konnte er dann aber aufs Spielfeld zurückkehren, wo er sofort zu beeindrucken wusste.
Im Alter von 17 Jahren erhielt er seine erste Chance in der ersten Mannschaft von Sporting und zeigte gleich im ersten Spiel, was er konnte und welches Potenzial in ihm steckte: Er erzielte zwei Treffer und begeisterte die Fangemeinde des Klubs, die ihn allerdings nur eine komplette Saison im grün-weißen Trikot sehen sollten. Zu Beginn der Saison 2003/04 gastierte Manchester United anlässlich der Einweihung des neuen Estádio de Alvalade in Lissabon, und die Red Devils sahen zum ersten Mal einen 18-jährigen Jungen, der auf dem Rasen gemeinsam mit seinem besten Freund, dem Ball, wahre Wunder vollbringen konnte. Sir Alex Ferguson fackelte nicht lange und holte Ronaldo nach Manchester, wo er ihm das Trikot mit der magischen Nummer sieben übergab, das vorher so illustre Gestalten wie George Best, Bryan Robson und Eric Cantona getragen hatten.
Damit ging ein neuer Stern am Fussballhimmel auf. Der Spieler startete seinen Siegeszug durch die Fussballwelt und heimste viele bedeutende Titel ein. Er wurde FIFA-Weltfussballer 2008 und sorgte bei seiner Vorstellung als Neuzugang von Real Madrid praktisch im Alleingang für ein volles Estádio Santiago Bernabéu. Aber Cristiano Ronaldo will sich jetzt keineswegs auf seinen Lorbeeren ausruhen. Nach dem enttäuschenden Ausgang des Finales der UEFA EURO 2004, in dem die Portugiesen sich gegen Griechenland geschlagen geben mussten, ging das Foto eines in Tränen aufgelösten Cristiano Ronaldo um die Welt. Jetzt ist der Stürmer bereit, alles zu geben, um den größten Fussballtraum überhaupt zu verwirklichen: den Sieg bei einer FIFA Fussball-Weltmeisterschaft:
Position: Stürmer
Aktueller Klub: Real Madrid (ESP)
Länderspiele: 76 Länderspieltore: 23 Erstes Länderspiel: Portugal - Kasachstan (20. August 2003)
Vereine Manchester United (ENG): Von 2003 bis 2009 Sporting CP (POR): Von 2002 bis 2003
Alfredo di Stèfano Laulhe * 4. Juli 1926 in Buenos Aires, Argentinien
"Danke, mein alter Freund." Mit diesen vier Worten wird das Leben des Argentiniers Alfredo Di Stefano treffend zusammengefasst. Er war der geborene Torjäger, der sich immer in den Dienst des Teams gestellt hat und sich nie als Star von seinen Mannschaftskameraden abheben wollte. Seine Triumphe schreibt er dem Mannschaftsspiel zu, und zu verdanken hat er alles seinem alten Freund: dem Ball. "Der Fussball hat mir alles gegeben. Ich habe ihn immer als Mannschaftsspiel verstanden und deutlich gemacht, dass ich nicht vergöttert werden will, sondern spielen. Und dazu muss man laufen und schwitzen."
Bereits in frühester Kindheit war der Ball sein treuer Begleiter. Seinen Anfang nahm alles auf den Straßen des Stadtviertels Barracas von Buenos Aires, wo er mit Gummibällen übte. Die Fussballleidenschaft wurde ihm bereits in die Wiege gelegt. Sein Vater impfte seinen Kindern die Liebe zu dieser Sportart sowie zu einem Verein ein: CA River Plate.
Nachdem er zunächst in einigen Stadtteilmannschaften wie Unidos y Venceremos und Imán aktiv war, absolvierte er ein Probetraining bei River Plate, und die Trainer wollten ihn sofort behalten. Der junge Alfredo Di Stefano überzeugte in den Nachwuchsabteilungen der Millonarios mit herausragenden Leistungen und schaffte bald den Sprung in die Erstligamannschaft.
1945 feierte er sein Debüt in einem offiziellen Spiel gegen Huracán, den Verein, an den er in der folgenden Saison ausgeliehen werden sollte, und gewann im Alter von 19 Jahren mit River den Meistertitel. Nach großartigen Leistungen bei El Globo im folgenden Jahr kehrte er zu River Plate zurück, wurde 1947 bester Torschütze und holte mit dem Team einmal mehr den argentinischen Meistertitel. Mit von der Partie waren auch Fussballgrößen wie Néstor Rossi, Ángel Labruna oder Amadeo Carrizo. Die Presse und die Fans gaben Di Stefano aufgrund seiner Haarfarbe und seiner enormen Schnelligkeit im Angriff den Spitznamen La Saeta Rubia (der blonde Pfeil).
Noch im selben Jahr feierte er anlässlich der Copa América in Guayaquil sein Debüt in der argentinischen Nationalmannschaft. Die Albiceleste gewann den Wettbewerb, und Di Stefano erzielte in sechs Spielen ebenso viele Treffer.
1948 legte ein Spielerstreik die argentinische Liga lahm, und wie viele andere packte Alfredo Di Stefano die Koffer. Im folgenden Jahr verdiente er seine Brötchen beim kolumbischen Klub CD Los Millionarios Bogotá, mit dem er prompt Meister wurde. 1951 und 1952 holte er mit Millonarios zwei weitere Meistertitel und wurde zudem Torschützenkönig. Die Mannschaft zog die Aufmerksamkeit europäischer Fussballkreise auf sich, und schon bekam der Argentinier Angebote. Für seinen kolumbianischen Verein hatte er 267 Tore in 294 Partien erzielt.
Bei Real Madrid zeigte man sich beeindruckt von dem Potenzial, das der Angreifer während der Aufeinandertreffen beider Teams in den Jahren 1951 und 1952 zeigte, insbesondere in der Partie anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des spanischen Klubs. La Saeta Rubia begeisterte die Anhänger im damaligen Chamartín-Stadion, und die Verpflichtung des Stürmers wurde für das Team aus Madrid zu einer wahren Obsession.
Schließlich feierte Alfredo Di Stefano nach einer komplizierten Auseinandersetzung mit dem FC Barcelona um seine Verpflichtung am 23. September 1953 bei einem Freundschaftsspiel gegen den französischen Klub Nancy sein Debüt im weißen Trikot.
Mit seiner Professionalität und seiner Führungsstärke revolutionierte er Real Madrid. Der Argentinier sorgte für einen grundlegenden Wandel und machte den Klub zur weltbesten Vereinsmannschaft der damaligen Zeit. Real feierte Erfolge am laufenden Band und fuhr einen Titel nach dem anderen ein.
In seiner ersten Saison in Madrid führte Di Stefano Real nach 21 Jahren endlich wieder zu einem Titelgewinn in der spanischen Liga. Insgesamt war das der zweite Meistertitel für die Königlichen. Im Laufe der elf Jahre, die er für den Klub spielte, gewann er mit dem Team acht Mal die spanische Meisterschaft und ein Mal den Pokalwettbewerb Copa de España, in fünf Spielzeiten wurde er spanischer Torschützenkönig.
Den ganz großen Ruhm und weltweite Anerkennung brachte allerdings der neu ins Leben gerufene Europapokal der Landesmeister. Real Madrid sicherte sich die begehrte Trophäe bei den fünf ersten Auflagen des Turniers. Diese fünf Titel in Folge in den Jahren 1956 bis 1960 sind bis heute ein einzigartiger Meilenstein.
"Die jungen Generationen, die Puskas nicht mehr spielen gesehen haben, wissen gar nicht, was sie verpasst haben. Viele glauben, er sei nur schussstark gewesen. Aber das ist es nicht. Er hat wirklich intelligent gespielt. Und dabei war er schon 30, als er nach Spanien kam. Was hatten wir damals für einen Sturm! Kopa, Rial, Puskas und Gento. Ich glaube nicht, dass es in der Fussballgeschichte jemals eine komplettere Angriffsriege gegeben hat", erinnert sich der Argentinier.
Die Zeitschrift "France Football" würdigte sein Talent, indem sie Di Stefano 1957 und 1959 mit dem Goldenen Ball auszeichnete. Dieser betonte jedoch immer wieder, dass die Erfolge nur auf die gute Mannschaftsleistung zurückzuführen seien. "Fussball ist nichts für Stumme. Es nützt überhaupt nichts, ein Genie zu sein, wenn deine Mannschaftskameraden dich nicht verstehen." Dieser Satz macht deutlich, was Fussball für diesen Magier am Ball bedeutete, der in 510 Partien für Real Madrid 418 Treffer erzielte.
Sein letztes offizielles Spiel für die Königlichen war das Europapokal-Finale 1964, bei dem Real Madrid gegen Inter Mailand unterlag. Di Stefano spielte im Anschluss noch zwei Spielzeiten für Espanyol Barcelona und nahm 1967 bei einem Abschiedsspiel zwischen Real Madrid und Celtic Glasgow endgültig seinen Abschied vom aktiven Fussball. Damals zollte ihm das gesamte Santiago-Bernabéu-Stadion tosenden Beifall.
Nach seiner Einbürgerung waren auch seine Auftritte in der spanischen Nationalmannschaft spektakulär: Er erzielte 23 Tore in 31 Spielen. Er gehörte auch bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 1962 zum spanischen Kader und reiste mit nach Chile, konnte jedoch verletzungsbedingt keine einzige Partie bestreiten.
Alfredo Di Stefano konnte sich ein Leben fern von seinem alten Freund, dem Ball, nicht vorstellen. Deshalb ist er Trainer geworden. Er startete seine Trainerlaufbahn 1967 bei CF Elche und fuhr in der Folgezeit Erfolge mit den Boca Juniors, dem FC Valencia, CA River Plate und Real Madrid ein. Real war 1991 die letzte Mannschaft, für die er als Trainer tätig war.
Im Jahr 2000 wurde er zum Ehrenpräsidenten von Real Madrid ernannt. Seitdem hat er eine Vielzahl von Auszeichnungen und Ehrungen in Anerkennung seiner langen und erfolgreichen Karriere erhalten.
Edmund „Ed“ Conen * 10. November 1914 in Ürzig † 5. März 1990 in Leverkusen
Am 10. November 2006 haben die Historiker des Internationalen Fußball-Verbandes (FIFA) ein Kapitel der zweiten Weltmeisterschaft von 1934 umgeschrieben. Im Zuge von Recherchen erkannte der Weltverband dem Tschechen Oldrich Nejedly 72 Jahre später einen fünften Turniertreffer zu. Damit stieg Nejedly zum alleinigen Torschützenkönig vor dem Italiener Angelo Schiavio (Italien) und Edmund Conen (Deutschland) auf, die viermal getroffen hatten. Conen war auf diese Art 16 Jahre nach seinem Tod als Torschützenkönig von Italien entthront worden. In der WM-Chronik des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) liegt er im Verhältnis von Spielen und Toren immerhin noch hinter Max Morlock und Gerd Müller als einer von sieben Spielern auf Platz 3.
Edmund Conen wurde am 10. November 1914 in Ürzig geboren. Die Ortsgemeinde liegt umgeben von Weinbergen in der großen Moselschleife. Conen stammte aus einer Schneider-Familie. Seine vier Brüder und ein Schwager hoben einst den SV Ürzig aus der Taufe, dem er zunächst angehörte, ehe er sich in der Gymnasialzeit dem FV Saarbrücken anschloss. Am 14. Januar 1934 gab der erst 19jährige Edmund Conen unter Reichstrainer Otto Nerz in Frankfurt am Main sein Debüt gegen Ungarn. Es war das 99. offizielle Match einer DFB-Elf. Der Stürmer traf in der 80. Minute zum Endstand von 3:1. Nerz erster Kommentar zum Debütanten: „Sie haben heute zweimal in der Nationalmannschaft gespielt, zum ersten und zum letzten Mal.“
Drei Monate nach der herzlosen Kritik berief er Conen aber für die WM in Italien. Nicht nur für Conen war es ein Debüt. Nachdem Deutschland bei der WM-Premiere 1930 in Uruguay nicht teilgenommen hatte, schickte der DFB erstmals eine Mannschaft zu einem WM-Turnier. Als Deutschland am 27. Mai 1934 gegen Belgien (5:2) zum WM-Debüt auflief, stand Conen sogar in der Startelf. Stanislaus Kobierski (27. Minute) war es vorbehalten, das erste deutsche WM-Tor für Deutschland zu markieren. Aber: „Ed“ Conen erzielte an diesem Tage in der zweiten Halbzeit innerhalb von nur 20 Minuten (66., 69., 85.) gleich drei Treffer und stieg zum Spieler der Partie Spiels auf. Aus der Halbzeitpause dieser Begegnung ist Folgendes überliefert. Beim Stande von 1:2 soll der selbstbewusste Conen dem genervten wie autoritären Nerz gesagt haben: „Lassen sie mich mal auf eigene Faust spielen.“ Conen gab später folgende Erinnerung an das Geschehen zu Protokoll: „Nerz sagte: ‚Mach was Du willst’ und ich legte los.“
Als die FIFA-Geschichtsschreiber Conen die Torjäger-Krone von 1934 „absetzten“, korrigierten sie auch einen anderen Irrtum: Lange galt der Argentinier Stabile als der Spieler, der beim 6:3 gegen Mexiko erstmals bei einer WM einen Hattrick (8., 17., 80.) erzielt hatte. Nun schrieb der Weltverband dem Amerikaner Patenaude (41., 45., 48.) beim 3:0-Sieg über Paraguay vom 17. Juli 1930 diese Ehre zu. Stabile spielte mit Argentinien erst zwei Tage später. Doch die FIFA nimmt es mit Statistiken nicht immer ganz so genau, wie es die wahren Experten und Puristen gerne hätten. Denn eigentlich gilt für einen Hattrick nach Definition der „englischen Urväter“, dass drei aufeinander folgende Tore durch denselben Spieler in einer Halbzeit zu erzielen sind. Nimmt man dies zum Maßstab, dann war Conen der erste Spieler, dem ein lupenreiner Hattrick gelang. Denn Patenaude (USA), Stabile (Argentinien), Cea (Uruguay) sowie Schiavio (Italien/1934) hatten ihre Treffer jeweils in verschiedenen Halbzeiten erzielt. Conens Kunststück wiederholten nur sieben Spieler: Wetterström (Schweden/1938), Probst (Österreich/1954), Pele (Brasilien/1958), Müller (1970), Lineker (England/1986), Salenko (Russland/1994) sowie Batistuta (Argentinien/1998).
Nachdem Edmund Conen im WM-Halbfinale gegen die Tschechoslowakei eine eher enttäuschende Leistung geboten hatte, fand er im Spiel um den dritten Platz gegen Österreich zu alter Form zurück und traf zum 2:0 von Deutschlands 3:2-Sieg. Der „Völkische Beobachter“ schrieb danach: „Das Herrlichste an diesem Triumph ist, dass es uns gelungen ist, Österreichs schier unschlagbare Wundermannschaft zu bezwingen.“ Conen aber war mit dieser Bronzemedaille nie zufrieden. „Wenn unser Torwart Kreß nicht so einen fürchterlich schlechten Tag im Halbfinale gehabt hätte, dann wären wir im Endspiel dabei gewesen.“
Noch schlimmer aber war dies: Conen litt zwei Jahre nach der WM unter einer Herzneurose, hatte Angst vor Menschenansammlungen und musste für über drei Jahren pausieren. Unter Tränen der Rührung machte er erst am 25. Juni 1939 wieder ein Spiel für Deutschland in Dänemark (2:0) und traf natürlich auch noch. Das letzte Länderspiel bestritt er beim 5:3-Erfolg der Deutschen 1942 - wie zum Debüt gegen Ungarn. Die Mannschaft lag zur Halbzeit 1:3 zurück, Conen und der junge Fritz Walter konnten das Spiel zugunsten des von Trainer Sepp Herberger betreuten Teams aber gemeinsam herumreißen.
Die Karriere von Edmund Conen endete mit nur 28 Jahren nach 28 Länderspielen und insgesamt 27 Toren. Aus dem Spieler wurde ein Fußball-Lehrer und Hotelchef. Später schulte er zum Computerfachmann um und arbeitete im Eisenbahnausbesserungswerk Opladen, wo er zum Ende seiner Laufbahn den BV 01 Opladen betreute. Conen starb am 5. März 1990, nur einige Wochen vor der WM in Italien 1990, den Deutschland im zweiten Anlauf auf dem Fußball-Stiefel doch noch gewann.
Vereine1. FC Saarbrücken Stuttgarter Kickers FC Mulhouse HSV Groß Born Stuttgarter Kickers Young Fellows Zürich
Muhammet Hanifi Akagündüz *11.01.1978 172 cm Bingöl, Türkei
Muhammet Akagündüz kam 1996 von Breitensee Wat 16 zur Austria. Josef Argauer entdeckte den Stürmer der schon mit 17 Jahren in der Kampfmannschaft von Breitensee zum Einsatz kam. Bei der Austria spielte er dann Anfangs in der Wiener Liga bei den Amateuren. Immer wieder hat man Akagündüz später an andere Vereine, sei es an Gerasdorf, St. Pölten oder Admira/Wacker, verliehen.
Der ehemaliger Medizinstudent, absolvierte in der Saison 1998/99 34 Spiele (11 Tore) für FCN St. Pölten, ehe er in der darauf folgenden Saison beim FK Austria zu keinem Bundesligaeinsatz kam.
Akagündüz landete in Zuge des Wechsels von Stronach-Wunschtrainer Heinz Hochhauser zur Austria im Gegenzug beim SV Ried. Der ehemalige Austria-Klubsekretär Helmut Slezak wurde Manager beim SV Ried und machte den Deal perfekt. Von 2000 – 2003 sorgte er beim SV Ried für Furore, dort erzielte er in 90 Bundesligaspielen beachtliche 29 Treffer.
Nach seinem Wechsel in der Türkei spielte er bei Malatyaspor (2003/04: 29 Spiele/6 Tore) und bei Konyaspor (2004/05: 31 Spiele/6 Tore). Im Sommer 2005 wechelte Akagündüz zu Rapid Wien wo er jedoch nur ein Jahr blieb.
Position:Stürmer
Akagündüz hat den türkischen und österreichischen Pass (seit 1990). Hat sich für die österreichische Nationalelf entschieden.
Nationalteamspieler von Österreich Länderspiele / Tore 10 / 1 Debüt im Nationalteam 12.10.2002 gegen Weissrussland - Resultat: 2:0
Vereine: Breitensee WAT (bis 1996), Austria Wien (Prater Memphis SV) (1996 - Sommer 2000), SV Gerasdorf (Winter 1997/98), FCN St. Pölten (Frühjahr 1998 - Sommer 1999), Admira/Wacker (Herbst 1999), SV Ried (Sommer 2000 - Sommer 2003), Malatyaspor (2003/04), Konyaspor (2004/05), Rapid Wien (2005/06), Kayserispor (Herbst 2006), Hellas Verona (Frühjahr 2007), SV Ried (2007/08), Manisaspor (2008/09), FC Admira Wacker (2009/10), Vereinslos (verletzungsbedingt, ab Sommer 2010)
Franz Bernhard Wohlfahrt * 1. Juli 1964 in St. Veit an der Glan Kärnten
Kurios war die Verpflichtung von Franz Wohlfahrt. Er ist eigentlich als „Draufgabe“ mit seinem großen Bruder Mario zur Austria gewechselt ist. Mario Wohlfahrt schießt in Helsinki im Unter-21-Team Finnland mit zwei Toren k.o. – und fällt Austria Beobachtern auf, die ihm nach Kärnten nachfahren. Dem kleinen Bruder (Franz), erst knapp 16, kommt der Zufall zur Hilfe. Standardkeeper Koch ist verletzt, Franz muss einspringen und wird gleich mitgekauft. Notgedrungen! „Die Eltern hätten einen allein nicht in die Großstadt ziehen lassen“, erzählt Mario später. Wie die Geschichte endet ist bekannt. Mario wenig erfolgreich ging wieder zurück nach Sankt Veit und Franz wurde zum Topstar
Seinen ersten Bundesligaeinsatz in Österreich absolvierte er in der Saison 1984/85. In den folgenden 12 Jahren avancierte er zu einem der besten österreichischen Torhüter und war auch der "Vater" einiger Austria-Meistertitel.
1996/97 wechselte Franz Wohlfahrt dann in die Deutsche Bundesliga zum VfB Stuttgart, wo er bis zur Saison 1999/00 insgesamt 118 Meisterschaftsspiele bestritt und auch seinen größten Erfolg feierte: den Gewinn des DFB-Pokals 1997 mit Stuttgart.
2000 verließ er den VfB wieder und wechselte zurück zu Austria Wien, wo er hinter der Nr. 1 Thomas Mandl und neben Wolfgang Knaller Ersatztorhüter wurde. 2003/2004 wurde Wohlfahrt vom SC Untersiebenbrunn als Tormann und Tormanntrainer engagiert, wo er bis Mai 2004 blieb. Sein Karriereende hatte er schon 2002 bekannt gegeben. 2007 gab er ein Comeback beim burgenländischen 2.-Liga-Mitte-Verein ASK Hirm.
Sein Debüt in der Österreichischen Nationalmannschaft feierte Wohlfahrt am 18. August 1987 gegen die Schweiz (2:2). Insgesamt stand er 59-mal für Österreich im Tor. Vielen in Erinnerung geblieben ist die WM-Qualifikation 1998, als Österreich mit Michael Konsel und Franz Wohlfahrt zwei Torhüter der Extraklasse vorzuweisen hatte, die um die Nr. 1 im österreichischen Tor wetteiferten, wobei Wohlfahrt öfter den Kürzeren zog. Er nahm mit dem ÖFB an der Weltmeisterschaftsendrunde 1998 in Frankreich teil.
Am 30. Jänner 2009 wurde er als ÖFB-Tormanntrainer mit Zuständigkeit für die A-Nationalmannschaft präsentiert.
Erfolge und Auszeichnungen 6x österreichischer Meister: 1983/84, 1984/85, 1985/86, 1990/91, 1991/92, 1992/93 4x österreichischer Cupsieger: 1985/86, 1989/90, 1991/92, 1993/94 1x Deutscher Pokalsieger 1996/97 Spieler des Jahres in Österreich: 1993 Bester Tormann beim österreichischen Hallenfußball: 1990/91, 1991/92, 1992/93, 1993/94 Goldenes Verdienstzeichen der Republik Österreich: 2001
Position Torhüter
Vereine in der Jugend SV St. Veit
Vereine als Aktiver FK Austria Wien VfB Stuttgart FK Austria Wien SC Untersiebenbrunn ASK Hirm
Nationalmannschaft 1987–2001 Österreich 59 (0)
Stationen als Trainer ASK Schwadorf (Torwarttrainer) VfB Admira Wacker Mödling (Torwarttrainer) ASV Baden Österreich (Torwarttrainer)
Éric Daniel Pierre Cantona * 24. Mai 1966 in Marseille
Cantona begann seine Profikarriere bei AJ Auxerre, wechselte 1988 zu Olympique Marseille und war zwischenzeitlich mehrfach an kleinere Vereine ausgeliehen. Trotz seiner sportlichen Erfolge (Meister und Pokalsieger mit Olympique Marseille und dem HSC Montpellier, erfolgreicher Nationalspieler) wollte ihn Anfang der 90er-Jahre kein großer französischer Verein mehr beschäftigen. Grund waren zahlreiche Auseinandersetzungen mit Schiedsrichtern, Trainern, Vereinsführungen und dem französischen Verband.
Nur dem Einfluss des damaligen französischen Nationaltrainers und Förderers Michel Platini ist es zu verdanken, dass Cantona nach England wechselte, anstatt bereits 1991 seine Karriere als Fußballprofi zu beenden. Seine England-Karriere begann im Februar 1992 bei Leeds United, mit dem er im darauffolgenden Sommer auf Anhieb die englische Meisterschaft gewann. Im November 1992 wechselte er dann für den vergleichsweise niedrigen Betrag von 1,2 Mio. Pfund zu Manchester United, wo er in den folgenden Jahren zum Superstar und Publikumsliebling der englischen Premier League aufstieg.
Unter anderem wegen seiner kontroversen Art hat Éric Cantona nur bis Januar 1995 für sein Heimatland Frankreich gespielt (45 Einsätze, 20 Tore). Querelen mit Nationaltrainer Aimé Jacquet (1994–1998), der Skandal von 1995 (siehe unten) sowie sein vollkommen überraschender Rücktritt vom Fußball 1997 versperrten ihm auf dem Höhepunkt seiner Vereinskarriere den Weg in die dann ohne ihn überaus erfolgreiche französische Fußballnationalmannschaft (Gewinner der Fußball-Weltmeisterschaft 1998).
Wirklich international bekannt wurde er trotz seiner vielen sportlichen Erfolge durch einen Zwischenfall am 25. Januar 1995. Beim Spiel gegen Crystal Palace trat er im Kung-Fu-Stil einen Zuschauer, der ihn vorher beleidigt hatte, nachdem Cantona vom Schiedsrichter vom Platz gestellt worden war. Er entkam knapp einer zweiwöchigen Gefängnisstrafe und wurde von der Football Association und der FIFA weltweit für ein halbes Jahr gesperrt.
Während des Viertelfinals der Beachsoccer-Europameisterschaft Ende Mai 2009 zwischen der Schweiz und Frankreich kam es zum Disput zwischen Cantona und dem Betreuer der Schweizer Mannschaft, dem ehemaligen Bundesliga-Profi Jörg Stiel. Laut Cantona habe Stiel einen seiner Spieler als „schwarze Sau“ beschimpft. Nach einem kurzen Wortgefecht schlug Cantona dem Schweizer ins Gesicht.
Im Jahr 2000 wurde er von den ManUtd-Anhängern zu ihrem wichtigsten Spieler des 20. Jahrhunderts gewählt. Außerdem ehrte ihn der englische Fußballverband (FA) als Spieler des Jahres 1994, die FWA (Football Writers Association) ernannte ihn 1996 zum Fußballer des Jahres. Ebenfalls 1996 erhielt er von der französischen Fachzeitschrift Onze Mondial den Onze d’or.
In seinen fünf Jahren bei Manchester United gewann der Verein vier englische Premier League-Meisterschaften, darunter zwei mal das begehrte „Double“ (Premier League-Meisterschaft und FA Cup in einer Saison). Die Vielzahl seiner Erfolge und die herausragende Spielweise, gepaart mit oft nachteiligem, umstrittenem Verhalten, das ihm den Ruf eines „enfant terrible“ einbrachte, machten Éric Cantona zu einer der schillerndsten Persönlichkeiten im internationalen Fußball.
Éric Cantona wurde am 19. November 2005 zum besten Premier League-Spieler aller Zeiten gewählt. Er erhielt bei einer Umfrage (Barclays Premiership Global Fans Report 2005) unter 26.000 Fußball-Anhängern aus 170 Ländern mit 17 Prozent die meisten Stimmen.
Im Januar 2011 verpflichtete der neu aufgestellte New York Cosmos Cantona als Sportdirektor. Der Club kämpfte zu dieser Zeit noch um einen Platz in der Major League Soccer, die dafür jedoch hätte erweitert werden müssen.
Erfolge Französischer Meister mit Olympique Marseille: 1989, 1991 Französischer Pokalsieger mit Olympique Marseille (1989) und dem HSC Montpellier (1990) Englischer First-Division-Meister mit Leeds United: 1992 Englischer Premier-League-Meister mit Manchester United: 1993, 1994, 1996, 1997 Englischer Pokalsieger mit Manchester United: 1994, 1996 U21 Europameister mit Frankreich: 1988
Er gehörte Mitte der 90er Jahre zum "magischen Dreieck" des deutschen Bundesligisten VfB Stuttgart und bot gemeinsam mit dem Bulgaren Krassimir Balakov und Brasiliens Giovane Elber Fussball vom Feinsten: Fredi Bobic. Nach 14 Jahren im Profigeschäft beendete er 2006 seine Karriere.
Dabei räumte er unter anderem mit dem Klischee auf, dass es unter Fussballern nur wenig richtige Freundschaften gibt: "Auch heute bin ich noch mit vielen ehemaligen Weggefährten in Kontakt, auch wenn diese teilweise über den gesamten Erdball verteilt leben. Zu Giovane Elber und Krassimir Balakov habe ich noch immer einen sehr engen Draht."
Geboren im damals jugoslawischen - heute slowenischen - Maribor, wuchs Bobic im "Schwabenländle" nahe Stuttgart auf. Über den TSF Ditzingen und die Stuttgarter Kickers gelang Bobic beim VfB Stuttgart der Durchbruch, wo er 1997 mit dem DFB-Pokal-Sieg seinen ersten und einzigen Vereinstitel holte. Aus dieser Zeit stammt auch sein schönster bzw. bitterster Moment seiner Karriere. "Ich erinnere mich an mein erstes Bundesligaspiel (19. August 1994) für den VfB Stuttgart, als mir in der 90. Minute gleich der Siegtreffer gegen den Hamburger SV gelang. Bitter war sicher die Finalniederlage im Europapokal der Pokalsieger 1998 gegen Chelsea London, obwohl im Rückblick die Endspiel-Teilnahme zu den Höhepunkten meiner Karriere zählt."
Nach Stuttgart folgten Gastspiele bei Borussia Dortmund (1999-2002), den Bolton Wanderers (2002), Hannover 96 (2002/2003), Hertha BSC Berlin (2003-2005) und HNK Rijeka, wo er im Sommer 2006 seine Karriere beendete. "Alle meine Ex-Vereine sind mir irgendwie ans Herz gewachsen. Ich verfolge noch immer mit großem Interesse, wie die Wege der Vereine verlaufen. Die emotionalste Bindung habe ich immer zum VfB Stuttgart gehabt. Das hat sich bis heute nicht geändert."
Auch in der Nationalmannschaft spielte Bobic erfolgreich und krönte seine zehnjährige Länderspielkarriere (1994-2004) mit dem EM-Titel 1996 in England. Mit dem Amtsantritt Jürgen Klinsmanns als neuer Bundestrainer musste Bobic das Kapitel Nationalmannschaft beenden. "Jürgen Klinsmann rief mich an, und wir hatten ein sehr gutes Gespräch, das von gegenseitigem Respekt geprägt war. In dem Gespräch konnte ich die Konsequenz, mit der er an seine Arbeit herangeht, schon spüren. Die Richtung, die er mit der Nationalmannschaft einschlug, war absolut richtig."
Und der ehemalige Weltklassestürmer ist überzeugt, dass nach dem dritten Platz bei der FIFA WM 2006 und der Vize-Europameisterschaft 2008 nun auch der Titel bei der kommenden FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Südafrika 2010 möglich ist. "Die Mannschaft entwickelt sich weiter und wird in Südafrika sicher zum Favoritenkreis zählen. Wir haben sehr gute junge und sehr gute erfahrene Spieler. Ob es aber zum Titel reicht? Für eine solche Prognose ist es viel zu früh. Zwei Jahre sind im Fussball eine Ewigkeit!"
Derzeit arbeitet Fredi Bobic erfolgreich als TV-Experte bei diversen Sendern und ist von seiner neuen Aufgabe begeistert. "Es ist sehr interessant, die Fussballszene von der medialen Seite zu verfolgen. Diesen Eindruck kann man als Aktiver nicht gewinnen. Beeindruckend sind die Abläufe einer Live-Berichterstattung. Hier ist der Teamgedanke genau so wichtig wie auf dem Fussballplatz. Auch hier gewinnt der '10er' die Spiele nicht alleine...!"
Seine Familie kommt trotz alledem nicht zu kurz. "Wie früher bin ich ständig auf Achse. Doch meine drei Mädels kennen das ja gar nicht anders. Ich versuche deshalb, wie früher, jede freie Minute für die Familie zu bewahren. Denn ohne die Familie geht es nicht!"
Während viele seiner Weggefährten den Versuch starten, als Trainer zu arbeiten, schließt Bobic den Gang an die Seitenlinie kategorisch aus. "In dieser Position sehe ich mich nicht, obwohl ich ja durch den Umgang mit vielen Trainern sicher viele Erfahrungen sammeln konnte. Aber Fredi Bobic auf der Trainerbank? Das wird sicher nicht passieren. Mein mittelfristiges Ziel aber ist es, im Management-Umfeld eines Vereins zu agieren." Das er ja nun ereicht hat. Er ist zum Vereinsmanager in den Vorstand des VfB Stuttgart aufgestiegen und leitet die Geschicke des VfB.
Einen bestimmten Traum, den sich Bobic noch einmal erfüllen will, hat er nicht, denn seinen Kindheitstraum hat er sich bereits erfüllt: "Ich war Fussballprofi. Alles Weitere sind nur noch Zugaben."
Internationale Erfolge 37 A-Länderspiele, zehn Tore 1996 Europameister
Vereine Stuttgarter Kickers VfB Stuttgart Borussia Dortmund Bolton Wanderers Hannover 96 Hertha BSC Berlin NK Rijeka
Vereinserfolge 285 Bundesligaspiele, 108 Tore 15 Premier League-Spiele, vier Tore DFB-Pokalsieger 1997
George Best * 22. Mai 1946 in Belfast, Nordirland; † 25. November 2005 in London
Wenn ich hässlich geboren worden wäre, hätte man niemals etwas von Pelé gehört."
Von allen denkwürdigen Zitaten von George Best – und davon gab es wahrlich genug – wäre dieses wohl die geeignetste Grabinschrift. Auch wenn diese Aussage nur ironisch gemeint war, wusste dieser einzigartige Ire genau, wie gut er war und dass ihm nur wenige das Wasser reichen konnten. Technik, Schnelligkeit, Ausgeglichenheit und große Entschlossenheit machten ihn bei Manchester United zu einer großen Legende, zu etwas Spektakulärem und für jene, die ihn in der Blüte seiner Karriere spielen sahen, steht bis heute fest, dass es niemanden gab, der mit ihm vergleichbar war. Sogar Pelé selbst soll diesen Jungen aus Belfast als größten Spieler, den er jemals gesehen hat, bezeichnet haben.
Beim Rückblick auf sämtliche Aspekte seiner turbulenten Karriere stellt sich stets und unvermeidlich die Frage, was noch alles hätte geschehen können. Wie könnte es anders sein, nachdem ein Spieler mit solch außergewöhnlichem Talent bereits im Alter von 27 Jahren Old Trafford und dem gesamten Fussballsport den Rücken kehrte? Oder als er wegen seiner Exzesse abseits des Platzes genauso oft in die Schlagzeilen geriet wie wegen seiner großartigen Leistungen?
In späteren Jahren resümierte Best: "Ich wurde mit großem Talent geboren und manchmal hat ein solches Talent auch einen zerstörerischen Charakter. Genauso wie ich auf dem Platz jeden übertreffen wollte, wollte ich auch jeden übertreffen, wenn wir in der Stadt unterwegs waren." Man darf jedoch nicht vergessen, dass bereits lange Zeit bevor Best immer häufiger auf den Titelseiten erschien – was ihm den Spitznamen "der fünfte Beatle" einbrachte –, der Fussball seine erste große Liebe war.
In seiner Jugend praktizierte er diese Sportart mit fast schon besessener Leidenschaft und Hingabe, als er Spiele mit einem Turnschuh am rechten und einem Fussballschuh am linken Fuß bestritt, um seine Fähigkeiten mit Letzterem zu verbessern und zu perfektionieren. Auf diese Weise reifte er nach und nach zum perfekten Spieler heran. Als Manchester Uniteds erfahrener Talentescout Bob Bishop bei einem Juniorenspiel in Belfast auf diesen schwach gebauten Youngster aufmerksam wurde, war er sofort begeistert. Bishop anschließendes Telegramm an Manager Sir Matt Busby lautete einfach nur: "Ich habe ein Genie gefunden."
Diese Nachricht wurde in Old Trafford zunächst noch nicht für bare Münze genommen, doch als der 15-jährige Best im Jahr 1961 zu einem zweiwöchigen Probetraining zu den Red Devils kam, waren alle Zweifel beseitigt. Wegen seines starken Heimwehs blieb er jedoch nur zwei Tage, ehe er darauf bestand, nach Belfast zurückzukehren, doch Busby hatte bereits genug gesehen und machte es zur Chefsache, den Youngster zu einem festen Engagement in Manchester zu überreden. Zwei Jahre später gab Best im Alter von nur 17 Jahren gegen West Bromwich Albion sein Debüt in der A‑Mannschaft und spielte sich mit einer großartigen Leistung in die Schlagzeilen der Manchester Evening News, die von einem "Naturtalent" sprach und seinen "Stil" lobte.
Diese Worte sollten im Laufe der Jahre zum Synonym für Best werden, der gemeinsam mit Bobby Charlton und Denis Law ein Offensiv-Trio bildete, das den Red Devils zur Vorherrschaft in England und schließlich auch in Europa verhelfen sollte. Law beschrieb ihn als "kompletten Spieler" und bereits im Alter von 21 Jahren schien ihm die Welt zu Füßen zu liegen. 1968 holte ManU den Europapokal der Landesmeister und Best, der in jeder Runde traf und auch im Endspiel glänzte, wurde mit dem Goldenen Ball ausgezeichnet.
Die Tragödie daran ist jedoch die Tatsache, dass sein Bekanntheitsgrad und sein Ruhm den Anfang vom Ende des größten britischen Spielers seiner Generation einläuteten. Er stieg schon bald ins Geschäftleben ein, eröffnete Nachtklubs und Modeboutiquen, und es sollte nicht mehr lange dauern, bis seine Lebensweise, die von Alkohol, Glücksspiel und Frauen geprägt war, die Geduld seines Arbeitgebers auf die Probe stellte.
Während Charlton und andere in Old Trafford Bests Verhalten abseits des Platzes öffentlich verurteilten, stellte sich Busby vor seinen Schützling, was Best mit seiner Genialität über einen bestimmten Zeitraum rechtfertigen konnte. Doch es konnte nicht lange gut gehen: Best, darüber frustriert, dass Manchester United die alternden Stars der Mannschaft von 1968 nicht ersetzen konnte, kehrte wieder in die Bars und Nachtklubs zurück. Sein unerlaubtes Fernbleiben wurde immer länger und immer unentschuldbarer.
Mit der Ankunft des neuen Trainers Tommy Docherty kam es schließlich zu einer Auseinandersetzung, die mit Bests Entlassung endete. Sogar Busby, der nun eine leitende Funktion im Verein bekleidete, sagte zur Presse: "Wir möchten nichts mehr mit ihm zu tun haben. Wir sind mit unserer Geduld am Ende." Docherty unterbreitete ihm schließlich ein Friedensangebot, woraufhin er im darauf folgenden Jahr zurückkehrte, doch schon bald folgte ein weiterer Fehltritt und die daraus resultierende Trennung war diesmal endgültig. Best gab schließlich im Alter von 27 Jahren seinen Rücktritt vom Fussballsport bekannt.
Es dauerte natürlich nicht lange, bis Best wieder auf dem Platz stand, doch seine nächste Station nach seiner Zeit im Theatre of Dreams war Südafrika, wo er bei einer Mannschaft namens Jewish Guild anheuerte. Die Vergänglichkeit machte sich bemerkbar und während Bests Leistungen immer noch gut waren – wenn auch immer seltener –, wurde er zu einem Weltenbummler, der für unterschiedliche Vereine in unterschiedlichen Ländern auf Torejagd gehen sollte – unter anderem Cork, San Jose, Brisbane und Bournemouth.
Die Fans wollten das alte Genie unbedingt wieder spielen sehen und es wurde sogar Druck ausgeübt, um den damals 36-Jährigen in den nordirischen Kader für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 1982 in Spanien einzuberufen. Doch Billy Bingham verzichtete auf eine Nominierung, womit Best, der sein letztes von insgesamt 37 Länderspielen fünf Jahre zuvor absolviert hatte, einer der ganz großen Legenden ist, die niemals an einer WM teilgenommen haben.
Viele Spieler – vor allem in Old Trafford – wurden seither mit Best verglichen. Insbesondere Ryan Giggs wurde in seinen jungen Jahren immer wieder mit dem Spitznamen "der neue George Best" bedacht. Alex Ferguson leugnete jedoch die Ähnlichkeit: "Er wird niemals wie Best sein. Niemand wird das", sagte der Schotte.
"George war einzigartig – das größte Talent, das unser Fussball jemals hervorgebracht hat. In Old Trafford heißt es bis heute, er hätte doppelte Sprunggelenke gehabt. Unvergessen sind seine 180-Grad-Drehungen, die er durch eine einfache Drehung seiner Gelenke machte. Damit ließ er nicht nur Verteidiger stehen, sondern schützte sich auch vor Verletzungen, denn seine Gegenspieler kamen ihm selten nahe genug, um ihn überhaupt verletzen zu können."
Tragischerweise konnte Best nicht verhindern, sich selbst zu verletzen. Obwohl er im Jahr 2000 mit einer Lebertransplantation eine zweite Chance erhalten hatte, gab er sich weiterhin dem Alkohol hin, und nur fünf Jahre später fand seine selbstzerstörerische Lebensweise ein unvermeidbares Ende. Bei seinem Tod war er erst 59 Jahre alt. Bei den einen herrschte große Trauer, bei den anderen Ärger, doch allen gemein war die Bewunderung und Wertschätzung für einen der größten Spieler aller Zeiten.
Für seine Fans wird er immer der Beste bleiben. Ein Spruchband, das bei seinem Leichenzug in Belfast zu sehen war, brachte es auf den Punkt:
Position: Stürmer
Vereine: Manchester United (1963-74), Jewish Guild (1974), Stockport County (1975), Cork Celtic (1975-76), Los Angeles Aztecs (1976, 1977-78), Fulham (1976-78), Fort Lauderdale Strikers (1978-79), Hibernian (1979-81), San Jose Earthquakes (1980-81), Hong Kong Rangers (1982), Bournemouth (1983), Brisbane Lions (1983)
Nationalmannschaft: 37 Länderspiele (9 Tore)
Erfolge * 1x Europapokalsieger der Landesmeister(1968) * 2x Englischer Meister (1965, 1967) * 1x Europas Fussballer des Jahres (1968
„Eddie“ Edward Gustafsson * 31. Januar 1977 in Philadelphia, Pennsylvania
Kurz nachdem Gustafsson mit seiner Familie nach Schweden übergesiedelt war, begann er 1983 mit dem Fußballspielen, als er sich IFK Stockholm anschloss. Beim Hauptstadtverein durchlief er die Jugendmannschaften und spielte sich in die diversen Juniorennationalmannschaften des Svenska Fotbollförbundet. Mitte der 1990er Jahre rückte er als Ersatztorhüter in den Kader der Männermannschaft seines Heimatvereins. In der Spielzeit 1994 kam er in der drittklassigen Division bei Östra Sveland zu seinem Debüt im Erwachsenenfußball, als der Klub in die Viertklassigkeit abstieg.
Gustafsson hatte jedoch als talentierter Nachwuchstorhüter höherklassig auf sich aufmerksam gemacht. Vor Beginn der Erstliga-Spielzeit 1995 schloss er sich dem IFK Norrköping in der Allsvenskan an und war in den folgenden Jahren Ersatztorhüter. In der Spielzeit 1998 avancierte er zum Stammtorhüter, ehe ihn eine Verletzung bremste. Nach dem Abgang des als Ersatzmann auf Leihbasis verpflichteten Norwegers Thor André Olsen Mitte 1999 verdrängte er den ebenfalls neu verpflichteten Thórdur Thórdarsson und etablierte sich erneut als Stammtorhüter des Klubs. Parallel spielte er sich in den Kreis der Nationalmannschaft und debütierte am 31. Januar 2000 beim 1:0-Erfolg über die Auswahl Dänemarks im Trikot der Landesauswahl.
Eddie Gustafsson in Schwedens Team.
Zwar war Gustafsson in den Spielzeiten 2000 und Spielzeiten 2001 an der Seite von Spielern wie Kristian Bergström, Jonas Wallerstedt, Fredrik Bild und Mathias Florén weiterhin Stammkraft im Tor des Klubs, konnte sich aber nicht in der Nationalmannschaft etablieren, da die Konkurrenz mit Magnus Kihlstedt, Mattias Asper und Magnus Hedman zu groß war. Dennoch hatte er sich außerhalb der Landesgrenzen einen Namen gemacht. Nach Ende der Spielzeit 2001 verließ Gustafsson Schweden und wechselte nach Norwen. Am Ende der Tippeligaen-Spielzeit 2002, in der er in 25 Ligaspielen auflief, qualifizierte er sich mit dem Verein als Tabellenzweiter hinter Serienmeister Rosenborg BK für den Europapokal. Daher kehrte er im Frühjahr 2003 in den Kader der Nationalmannschaft zurück und bestritt zwei Länderspiele, konnte sich jedoch erneut nicht längerfristig in der Nationalelf etablieren. In den beiden folgenden Spielzeiten konnte er mit Molde FK nicht an den Erfolg aus seiner Debütsaison in Norwegen anknüpfen.
Nach Ablauf seines Vertrages bei Molde FK Ende 2004 absolvierte Gustaffson Probetrainings in Europa und Nordamerika, wechselte aber schließlich innerhalb der Tippeligaen zu Ham-Kam um den verletzten Torhüter Svein Inge Haagenrud zu ersetzen. Daraufhin zog er innerhalb der norwegischen Eliteserie weiter und unterschrieb einen Vertrag bei Lyn Oslo. Als Teil eines schwedischen Quintetts traf er auf Johan Dahlin, der ursprünglich als Ersatztorhüter verpflichtet worden war. Zu Saisonbeginn verdrängte ihn Dahlin zwischen den Pfosten, so dass Gustafssons Chancen auf eine Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2006 eingeschränkt wurden. Erst nach der Sommerpause etablierte er sich ab Juli im Tor des Hauptstadtvereins und spielte an der Seite von dem nunmehrigen Hoffenheimer Chinedu Obasi.
In den Spielzeiten 2007 und 2008 belegte er mit dem Klub Plätze im Mittelfeld der Liga. 2008 erhielt er nach Ende der Spielzeit als bester Torhüter den Kniksenprisen Am 8. Januar 2009 wurde Gustafssons Wechsel zu Red Bull Salzburg bekanntgegeben, um den verletzten Timo Ochs zu ersetzen. Er zog sich nach sechs Spielen ein (Hämatom am Oberschenkel) zu und fiel für einige Spiele aus. Nach seiner Rückkehr auf den Fußballplatz im Mai gewann er mit der von Co Adriaanse betreuten Mannschaft den Meistertitel.
Eddie in Siegerpose!
Als Mannschaftskapitän führte er den international unter dem Namen FC Salzburg antretenden Klub durch die Qualifikationsrunden der UEFA Champions League 2009/10. Nach Erfolgen über Bohemians Dublin und Dinamo Zagreb scheiterte er mit dem Klub nach zwei Niederlagen gegen Maccabi Haifa in den Play-Offs, qualifizierte sich jedoch damit für die UEFA Europa League 2009/10. Nachdem er in allen sechs Spielen der Champions-League-Qualifikation aufgelaufen war, trug er als Rückhalt zum Erreichen des K.O.-Phase im Europapokal bei. Dabei blieb die Mannschaft in der Gruppenphase ggen Lazio Rom, den FC Villarreal und Lewski Sofia verlustpunktfrei, lediglich in den Spielen gegen den Klub aus Rom kassierte er jeweils ein Tor. Im Sechzehntelfinale schied er jedoch nach einer 2:3-Auswärtsniederlage und einem 0:0-Unentschieden gegen Standard Lüttich mit dem Verein aus dem Wettbewerb aus.
Eddy in Aktion
Auch in der Meisterschaft war Gustafsson ein sicherer Torhüter. Als Stammspieler trug er dazu bei, dass sich der Klub im Saisonverlauf auf dem ersten Platz etablierte. Am 18. April 2010 wurde er bei einem 0:0-Auswärtsremis gegen LASK Linz durch ein Foul von Lukas Kragl schwer verletzt. Dabei erlitt er einen Schienbein- sowie einen mehrfachen Wadenbeinbruch.
Nach einem brutalen Foul des LASK Spielers Lukas Kragl, wurde Gustafsson schwerst verletzt.
Der Heilungsverlauf war aber so gut, dass er die Mannschaft bereits zum entscheidenden Meisterschaftsspiel in Graz am 13. Mai 2010 begleiten und am Ende mit seinen Mitspielern die Meisterschaft feiern konnte. Von Ligapräsidenten Hans Rinner nahm er als Kapitän des FC Red Bull Salzburg den Meisterteller in Empfang.
Fußball Salzburg wünscht "Eddie, dass sich nach seiner schweren Verletzung, der Triumph des Österreichischen Meisters mit ihm wiederholt!
Jørn "Johnny" Bjerregaard * 19. Januar 1942 in Vejle
In Österreich ist er fast ausschließlich unter seinem Spitznamen "Johnny" bekannt. Er gilt neben Josef Uridil, Franz "Bimbo" Binder und Hans Krankl als einer der größten Goalgetter der Rapid-Historie.
Aufgewachsen in einem Vorort von Aarhus, kam er im Alter von 12 Jahren zum großen Aarhus GF, der in den 1950er Jahren als beste Mannschaft Dänemarks galt. Neben dem Fußball, begann er ein Studium der Ökonomie, welches er Mitte der 60er Jahre zu Gunsten des Sports vorzeitig beendete. 1962 debütierte er für Aarhus in der 1. dänischen Liga. Mit 13 Toren in seinem ersten Spieljahr wurde er auf Anhieb zweitbester Torschütze des Vereins. Es folgten 16 Saisontore in der Spielzeit 1963/64. Damit hatte Aarhus zwar wieder einen Topstürmer, die "Goldenen Zeiten" waren jedoch vorbei. Galt man bis zum Ende der 50er Jahre noch als Serienmeister, musste man sich der neuen Topmannschaft Esbjerg fB geschlagen geben. 1964 absolvierte man die letzte starke Saison, in der man sich am Ende nur knapp dem Überraschungsmeister Boldklubben 1909 geschlagen geben musste. 1965 durfte Bjerregaard mit dem Cup-Titel seinen ersten Titelgewinn feiern. In der Liga war er mit 17 Saisontoren abermals der Offensivstar der Mannschaft. Dies war auch den in Dänemark engagierten österreichischen Trainern Rudolf Strittich (Esbjerg fB) und Walter Pfeifer nicht verborgen geblieben, die ihn in Folge dem SK Rapid Wien als Verstärkung empfohlen.
Nach einer Beobachtung der Rapid-Funktionäre, legte man ihm daraufhin ein Vertragsangebot vor, welches er erst nach einer Nachbesserung annahm. Damit hatte er seinen ersten Profivertrag unterzeichnet, da in Dänemark erst im Jahr 1978 eine Profiliga eingeführt wurde. Im Allgemeinen war der Wechsel ein großer Schritt, da die Österreichische Liga zur damaligen Zeit klar über die Dänische zu stellen war. Dadurch kamen auch schnell Zweifel über die Fähigkeiten des Spielers auf, die er jedoch sofort zu beseitigen wusste.
Gleich in seinem ersten Spiel für Rapid, gelangen ihm 3 Torerfolge gegen den Kapfenberger SV und drei weitere in der ersten Europacup-Runde in den Spielen gegen Galatasaray Istanbul. Rapid spielte damals in einem 3-2-5 Offensivverbund, in dem sich Bjerregaard auf Anhieb fabulös einreihen konnte. Mit seinen Sturmpartnern August Starek, Rudolf Flögel, Toni Fritsch und Walter Seitl bildete er daraufhin den "Hütteldorfer Traumsturm", der die Liga über Jahre dominieren sollte.
In den folgenden 6 Jahren gewann er mit dem Verein 2 Meistertitel, wurde 3 Mal Cup-Sieger und 1968 Torschützenkönig der Liga und erreichte zweimal das Achtelfinale im Europapokal der Landesmeister.
Seine größte Sternstunde folgte jedoch in der Europacup-Saison 1968/69. Nach einem 1:0-Sieg in Wien gegen Real Madrid führte das "Weiße Ballett" im Rückspiel bereits mit 1:0, ehe Bjerregaard in der 50. Spielminute durch einen Weitschuss ausgleichen konnte. Real gelang erst in der 82. Spielminute das 2:1, Rapid war durch die Auswärtstorregel weiter. Nach diesem Tor erhielt er verschiedene Vertragsangebote aus Spanien und wollte auch wechseln. Kurz vor Vertragsunterzeichnung wurde jedoch die Ausländerbeschränkung in der spanischen Liga verschärft, wodurch ein etwaiger Transfer scheiterte. Bjerregaard blieb daraufhin bei Rapid. In der Saison 1970/71 kam der 19 jährige Hans Krankl durch eine Verletzung von Toni Fritsch zu seinen ersten Einsätzen im Rapid-Trikot. Dadurch standen in dieser Saison mit Bjerregaard und Krankl zwei der größten Rapid-Goalgetter aller Zeiten in einer Mannschaft. Krankl wurde in der Folgesaison an den Wiener AC verliehen, wodurch es zu keinem weiteren Zusammenspiel kam.
Als in der Saison 1971/72 Ernst Hlozek als neuer Trainer bei Grün-Weiss vorgestellt wurde, ging seine Zeit beim Rekordmeister langsam zu Ende. Nachdem Bjerregaard Hlozek nach einer Verletzung mitteilte, vielleicht nicht für das folgende Auswärtsspiel gegen den GAK fit zu werden, warf ihm dieser "laschieren" vor und ließ ihn lediglich mit den Junioren mittrainieren, was einer Demütigung gleich kam. Im Mai 1972 folgte der nächste Disput. Bjerregaard hatte gerade den ewigen Rivalen FK Austria Wien mit 4 Toren aus dem österreichischen Cup-Bewerb geschossen, musste aber trotzdem im folgenden Ligaspiel auf der Bank platz nehmen, womit das Band zwischen Spieler und Trainer endgültig zerschnitten war. Als sich der Verein auch noch mit der Verlängerung seines Vertrags zierte, nahm Bjerregaard das Zepter selbst in die Hand und bot sich telefonisch dem Liga-Konkurrenten SC Eisenstadt an, die ihm ein halbes Jahr zuvor ein Vertragsangebot unterbreitet hatten.
Unter Protesten der Rapid-Fans wechselte er daraufhin in die burgenländische Landeshauptstadt. Nach 23 Saisontoren in seiner ersten Spielzeit für Eisenstadt, zog er sich im Folgejahr ins Mittelfeld zurück, ehe er seine erfolgreiche Karriere im Alter von nur 32 Jahren auf der Position des Libero beendete. Grund für das Karriereende waren körperliche Probleme, die Bjerregaard nach eigenen Angaben die Lust am fußballspielen raubten.
In seiner großen Karriere konnte er für Rapid 96 Liga-, 23 Cup-, und acht Europacuptore verbuchen. 1968 war er Torschützenkönig sowie 1968 und 1970 Kronen Zeitung- Fußballer des Jahres.
Während seiner Zeit bei Aarhus kam Bjerregaard auch zu Nationalmannschaftsehren, wenn auch nur auf Jugendebene. Am 15. Januar 1961 debütierte er für die dänische U-19 Auswahlmannschaft bei der bitteren 1:5 Niederlage gegen Norwegen. Knapp einen Monat später machte die Mannschaft samt Bjerregaard die Niederlage jedoch in einem 5:0 Schützenfest gegen Finnland wieder weg.
Zwischen 1962 bis 1966 lief er daraufhin insgesamt 5 mal für die dänische U-21 Nationalmannschaft auf. Am 14.09 1963 gelang ihm die Revanche gegen Norwegen, als er beim 5:2 Sieg zwei mal für Dänemark traf.
Bjerregaard lief niemals in einem offiziellen Spiel für die Dänische Fußballnationalmannschaft auf. Der einfache Grund: Durch seinen Wechsel zu Rapid wurde er Profispieler. Da in Dänemark jedoch erst im Jahre 1978 das "reine Profitum" einzug hielt, herrschte zuvor der strikte Amateurgedanke, welcher beinhaltete keine Profispieler für die Nationalmannschaft zu nominieren.
1976 ließ sich Bjerregaard zu einem Engagement bei seiner alten Liebe Aarhus GF als Trainer überreden. Trotz eines erfolgreichen Zweitligajahres, in dem er mit Aarhus als Zweitplatzierter den Aufstieg in die 1. Division feiern durfte, legte er nach nur einem Jahr sein Amt nieder und kehrte nach Österreich zurück. Es sollte seine erste und letzte Trainerstation werden.
Bis auf sein kurzes Intermezzo als Aarhus-Trainer, blieb er nach seiner Spielerkarriere in Österreich. Grund dafür war seine Frau Aase, der Österreich besser als Dänemark gefiel. Bis zu seiner Pensionierung arbeitete er als Konsulent für das niederösterreichische Landesreisebüro. Stadienbesuche lehnt er ab, da ihm die Atmosphäre in den österreichischen Stadien, besonders bei Rapid, zu rau geworden ist. Vor allem diskriminierende Sprechchöre hätten ihm die Lust an den Live-Spielen verdorben. Sein bester Freund zu Rapid-Zeiten war der damalige Wiener Sportklub- Legionär Finn Laudrup, mit dessen Sohn Michael, der später zum dänischen Superstar avancierte, er nach eigenen Angaben oft in seinem Wohnzimmer Fußball gespielt hat.
Bjerregaards Sohn, Carsten Bjerregaard, war ebenfalls Profifußballer, der zwischen 1990 bis 1995 insgesamt 40 Mal für die Vienna und Admira Wacker in der österreichischen Bundesliga auflief. In Österreich geboren, debütierte er am 3. September 1991 bei der 2:3 Niederlage gegen Portugal für die österreichische Olympiaauswahl. In Folge blieb ihm aber der große Durchbruch verwährt und er verbrachte den Großteil seiner Karriere in der 2. und 3. Liga Österreichs. Derzeit ist er als Trainer des 1.SC Sollenau tätig.